Das Internet-Magazin des Rabenclans
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Dichtung
(von Sendout)
Dies nun stellt eine Premiere in verschiedener Hinsicht dar:
Für den Rabenclan-Container, weil er bisher keine Gedichte enthielt, für Euch, die Ihr zum ersten Mal mit meinen Dingen in "Konfrontation geratet", und schließlich auch für mich, da ich diese Dinge ausser im engeren Bekanntenkreis bisher noch nicht in die Öffentlichkeit gelassen habe.
Aufgrund der Anregungen und Reaktionen von dort entschloß ich mich 1.(ermutigt) überhaupt zu einer Veröffentlichung und 2.(ermahnt) dies unter einem Pseudonym zu tun. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Kenntnis um die Person des Schreibers zu völlig unbeabsichtigten Fehlinterpretationen führen kann und diese deswegen besser zunächst im Hintergrund bleiben sollte.
Seid versichert, daß diese Aktion für mich mit einer guten Portion Lampenfieber verbunden ist, da Gedichte fast immer mit einer spezifischen und sehr persönlichen Sicht des Augenblicks und der Situation verbunden sind, die für den Leser nicht immer, in manchen Fällen fast unmöglich, nachzufühlen sind.
So bleibt mir nur noch Euch eine gute Zeit beim Lesen zu wünschen und mir ein eventuelles Feedback per eMail.
Euer sendout@freakmail.de
Zunächst habe ich zur Einleitung einige kleinere (und ältere) Stücke ausgewählt. Nach und nach denke ich die Sache mit Eurer Hilfe (falls Ihr überhaupt so etwas wie Gedichte lesen wollt) noch "runder" gestalten zu können.
Gedichte
Gedichte sind der Extrakt der rasenden Zeit
Sie entstehen in der Unendlichkeit des Augenblicks,
wenn Du versuchst
der wortlosen Seite Gestalt zu geben
Das Album
Bilder entstehen aus dem Nichts
Ausdruck meiner unbewußten Seite
Manche schön wie der Sonnenuntergang
Andere verloren, wie der Selbstmord im Morgengrauen
Verlogene Fotografien und herrliche Gemälde
Eigene, geschenkte, angenommene und gestohlene
vereint ungeordnet neben einander
in der Galerie meines Lebens
Einige kann ich Dir zeigen
manche nicht einmal selbst ansehen
Vielleicht kannst Du sie mir erklären
Komm! Der Eintritt ist frei.
Das Buch
Ich öffne Dir mein Buch
Sieh hinein und lies
Deine Geschichte
von Träumern und Wünschen
von Rückschlägen und Mißerfolgen
von geliebten Stunden und verhaßten Tagen
von gewonnenen Schlachten und tiefen Wunden
nächtelang geleckt und wochenlang verdrängt
und doch wieder aufgestanden
Sieh in die Geschichte des Erfolges
stolz und aufrecht
Kein Grund für Wehmut
Die Pyramide
Dreh die sichere Pyramide
von ihrer breiten Basis
auf die Spitze
Du kannst hinein sehen
Du siehst alle geheimen Gänge, alle Grabkammern
alle Falltüren öffnen sich durch Umkehrung
der Gravitation
So kannst Du sie gefahrlos betreten und erforschen
Hast Du die Spitze gut in den Sand gesetzt?
Der Reiter
Mit der Nacht kommt die Sehnsucht
Der Abend senkt sich bleiern
über den Tag
Allein - nicht einsam
Fliegen auf den Schwingen des Traums
Vertrauen auf den unendlichen Blick in der Dunkelheit
Wenn die Konturen verschwimmen
wird die Sicht auf das Wesen klar
Wie der Reiter auf sein Pferd vertraut
steht es sich sicher auf dem Vulkan der Realität
mitten im Meer des Ich
aufRecht
Lebe Aufrecht, sei Du selbst
beuge Dich nie den gesichtsverlierenden
Strömungen der Zeit
Wenn die Vergangenheit Lehrmeister
aber nicht Maßstab der Zukunft ist
wirst Du die falschen Propheten
aus Deinem Herzen schneiden
und die blutenden Stellen mit
Persönlichkeit füllen
Willkommen Du Seele
kurz noch die Zeit
bis zur Ankunft
Was soll ich Dir sagen
ich kenn Dich noch nicht
Schwingungen
Ich gebe Dir
die Geschichte
von Unsäglichkeiten und Zwängen
Kindliche Freude und Aufgeregtheit
geht über in
abgeklärte Frustration
So scheint es, daß Freude
bestraft und
Leid belohnt
ständiger Wechsel, Vertauschung
manisch depressiv
verschleierte, unsichtbare Wendepunkte
sinusförmig mit
zufälliger Frequenz und Amplitude
bisweilen Sprungfunktion
Das Leben ist
wunderbar merkwürdig, umgekehrt
und
das gedachte Wort die halbe Tat
noch nicht, Vorbereitung
doch emotional, erregend
Bestand
Wo liegt die Schönheit
am Ende der Zeit, am Ende des Weges
Erzähle die Geschichte, erzähle von der Reise
Sieh in den Tag, sieh in das Jahr
Sieh in Dein Leben vor Deinen Füßen
Wo ist der Sinn, wo ist die Ehrfurcht
Was entsteht nach Deinem Rausch
Wer fragt noch nach Schönheit, nach Sinn und
nach Lust
am Ende des Weges, am Ende der Zeit
Vergessen die Last, vergessen der Unrat
geworfen ins Meer der Verdrängung im Rücken
Die Ahnung doch bleibt
der fade Geschmack, die hohle Erkenntnis
umsonst war's nicht ganz
oder Doch
Weg
Ich gehe durch die Zeit
Momentaufnahmen
aufblitzend, vergänglich, vorbei
ständiges Warten auf den Kick
ist Verschwendung
Es erscheint ohne
unmöglich
Das Leben beginnt unten
ein Tag, Tag aus
Gib mir den Schmerz
Beweise Mir das Leben
Wohin gehst Du
Wohin gehst Du
Fragt das Bild
Vielleicht zum Ausgang der Zeit
Erwiderung im Augenblick, abwarten
Es scheint, als ob Du
das Dunkel nicht erwarten kannst
Es flieht davor und Du schaust und
Bist ohne Erklärung
Das Angesicht, die Angst und Unruhe,
die bange Belanglosigkeit, die Frage
das Nichtdenken und Blockade
sprechen die Wahrheit über dem Wasser
Deines vertrockneten Sees
Sand fliegt, Staubtrocken, gott-Los
Zu seicht das Meer, zu breit der Strand
Verlandungszone Gleichgewicht und Ebenmaß
Welch Perspektive
Zum Abschluß jetzt noch ein etwas unkonventionelleres und neueres Gedicht. Ich habe überlegt, ob ich es jetzt (an dieser Stelle) überhaupt schon freigeben soll, aber ich denke es ist nur ehrlich dies zu tun. Schließlich ist die ganze Aktion auch so was wie ein Testballon für mich...
Milliarden
Und was sind nun Wirklichkeit und Wahrheit
Sie sind lediglich individuell-subjektive Konstrukte
Das äusserliche Wirken
ist Empfindung
Das innerliche Wirken
ist Gefühl
Wahrheit ist Sonderwirklichkeit
und Innen mehr als Aussen
denn sie Ist
subjektive Übereinkunft mit der Welt
und Ihrer übrigen Bewohner und Beobachter
milliardenfach, einfach, unanschaulich
Ein göttliches existiert
Vielleicht
In Wahrheit ebenso
Und es wiürkt sich einen Wolf
milliardenfach, einfach, unanschaulich
Es ist eine Strafe
Gott zu sein
inmitten der AnHimmelung und Betung
MachtLos, Tatenlos, Wirkungs - Los
Existenz am Glaubensfaden scheinigend
Ohne Eingriffsmöglichkeit - und -kompetenz
In Feinripp getüllt - Eiertanzball@
Du sterbendes Wirkideal, summum bonmalum
Du bist tot durch Dein Mitleid
mit Deiner Creatur - Erdhafte Mutter
Das Leid ist zugefügt, Die Worte gesprochen
Nichts hält das Erstmalsgewußte im Aussen zurück
Frei ist uneinsperrbar, unknechtbar, Lebenssatz
Die Aussaat uneinholbar vor der Ernte
Vor der ZeitenwEnde des Schnitters
Die Offenbarung von Wahrheit und Wirklichkeit
ist der Scheinfrieden im Blatternhaufen
vor den Winterstürmen
Hier zeigt Sich, wer gut vorgesorgt -
Das Erdloch wird nicht niedergeweht
Es lebt sich
sicher im Schoße der Mutter
bis
Zur Geburt
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