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Hans Schuhmacher Voelkische 1
28.04.2017, 09:55

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Völkische Ideologie - Teil 1: Einleitung

Ein Artikel zum Thema völkische Ideologie ist im Rahmen des Ariosophieprojekts längst überfällig. Zum einen, weil sie stets parallel und in vermischter Form gemeinsam mit rechten Ideologien und Kosmologien ariosophisch/theosophischer Ausrichtung existierte, zum anderen aufgrund einer veränderten Gesamtlage in unserem Feld, von der hier kurz die Rede sein soll.

Bekanntlich befassten wir uns hier in erster Linie mit der Ariosophie, denjenigen "heidnischen" Organisationen, die von dieser geprägt waren und sind, ihren Verbreitungsmechanismen sowie ihren Wechselwirkungen mit zahlreichen anderen Lehren, Organisationen und Faktoren. Tatsächlich war es ein ariosophisch/theosophischer Komplex von Lehren, Gruppen und Individuen, der seit den 80er Jahren bis etwa zur Jahrtausendwende den eigentlichen Kern sowie das gemeinsame Element der Heidenszene darstellte und so in vielerlei Weise als Bindemittel und kleinster gemeinsamer Nenner diente. Auch damals befand sich dieser Komplex stets in Bewegung, wofür nicht zuletzt die Machtkämpfe der diversen "Obersten Eingeweihten", "Allsherjargoden" und so weiter sorgten, die ihren Kurs und ihre Ideologie stets taktischen Tageserfordernissen anpassten. Ein weiterer wichtiger Faktor war die pauschale Anprangerung alles "Heidnischen" als faschistisch seitens der Antifa sowie etlicher durch Mangel an analytischen Fähigkeiten glänzender Journalisten, die nicht über ein der Problematik angemessenes Instrumentarium verfügten. Diese sorgten gemeinsam mit den Heidenfürsten und ihren getreuen Gefolgsleuten für die Aufrechterhaltung des status quo, was wohl auch im Sinne all der an diesem Prozeß Beteiligten gewesen ist.

Der Bruch der Hegemonie der Heidenfürsten, markiert durch Geza von Nemenyis Annäherungsversuch an den Rabenclan im Jahre 2001, veränderte diesen zwanzig Jahre lang erfolgreich aufrechterhaltenen Zustand in verschiedener Hinsicht gravierend. Die Ariosophie selbst war und ist derart diskreditiert, dass sich lediglich Organisationen wie der Armanenorden, die sich schlechterdings von dieser nicht lösen können, nicht auf eine zuweilen verzweifelt anmutende Dementierungs- und Tarnpolitik verlegten. Ariosophische oder Armanen-Vergangenheit haftet den damaligen Heidenfürsten jedoch weiterhin an und behindert sie beim Beschreiten scheinbar neuer Wege erheblich, da sie sich freilich nicht klar und eindeutig zu dieser Vergangenheit äußern, was als Indiz dafür gesehen werden muß, dass sich ihre Ansichten und Ziele nicht grundsätzlich geändert haben. Dieses Projekt wird darum dafür Sorge tragen, dass ihre damaligen Positionen, Verbindungen und Taten niemals in Vergessenheit geraten. Dabei soll aber den jeweiligen Individuen nicht mehr Wichtigkeit zugemessen werden als irgend notwendig - die Untersuchung hat immer wieder gezeigt, dass die Hauptaufmerksamkeit strukturellen Merkmalen zukommt, bei deren Betrachtung "Führer" und "Lehrer" zwar eine wichtige Position einnehmen, als Personen aber austauschbar sind. Nichtsdestoweniger verkörpern diese Individuen aber sich wandelnde Tendenzen und zeigen diese durch ihre mehr oder weniger gelungenen Metamorphosen an, etwa so wie ein radioaktiv markiertes Teilchen in einem Versuch der Molekularphysik.

Der Typus des "obersten Eingeweihten" einer Initiationspyramide, legitimiert von unanfechtbaren (weil nicht existierenden) Autoritäten, gehört zu einem kosmologischen Lehrgebäude, das in unserem Feld durch diverse Derivate der Theosophie abgedeckt wird, von der Ariosophie, bei welcher der Stufenaufbau des Armanenordens als Beispiel gelten kann, bis zu diversen okkultistischen Lehren, deren Groß- und Obermagier exakt dieselbe Machtposition innehaben wie ein Heidenfürst der 90er Jahre in seiner Organisation. Wie wir hier zeigen konnten, spiegelt die hierarchische Kosmologie die hierarchische Gruppenstruktur, beide sichern sich gegenseitig ab und ermöglichen selbst weniger begabten "Führern" auf einfachstem Wege Indoktrination und Instrumentalisierung der Untergebenen. Zuweilen tritt anstelle der offen dargelegten Hierarchie die Variante "versteckte Hierarchie" auf den Plan, beispielsweise wenn eine Organisation mit einem demokratischen Mäntelchen von einer kleinen Gruppe beherrscht werden soll. Alle anderen Indizien - die sowohl aufs Numinose als auch auf kosmische Autoritäten und Mächte verweisende Weltanschauung, in der die "Führer" den Platz einer Elite einnehmen, Verschwörungstheorien und systematische Manipulation - sind aber stets vorhanden. Wir haben uns in "das Universum des Bürgers" ein wenig mit diesen Dingen befasst.

Ein Indiz für eine wirklich demokratische Organisation ist Transparenz: je klarer Entscheidungsprozesse und ihr Zustandekommen für alle Mitglieder einsichtig sind, desto weniger leicht können Kabalen und sinistre Seilschaften Macht ausüben. Insofern folgt die Strategie der Ausmerzung versteckter Hierarchien derjenigen der Bekämpfung von Ariosophie und Theosophie: das Verborgene muß sichtbar gemacht werden.

Umgekehrt gilt: je mehr eine Struktur oder Organisation sich in das Gewand des "Mystisch-Geheimnisvollen" hüllt, ob das nun mit "magischen Gefahren" für Neulinge oder deren Unfähigkeit, die "Mysterien" auf Anhieb zu verstehen, gerechtfertigt wird, desto eher ist zu bezweifeln, dass es sich um eine demokratische Organisation handelt.

"Transparenz versus Mystifizierung" war und ist darum eine der Leitlinien dieses Projekts. Wir werden bei der Betrachtung der völkischen Ideologie aber sehen, dass auch Mystifizierungen nicht immer sofort von jedem als solche zu erkennen sind. Festzustellen bleibt, dass der Bruch der Hegemonie der Heidenfürsten engstens mit dem Herunterreißen der mystifizierenden Verschleierungen zusammenhing, sowohl was die das Element der Mystifizierung enthaltenden Lehren als auch was deren - dahinter verschleierte - rassistische und hierarchische Kernaussagen betraf.

Entsprechend verlagerte sich die Gesamtproblematik weg von der Ariosophie und den "mystomagischen" Ideologien hin zu den auf "mystische" Elemente verzichtende, pseudorationale Ideologien, zu denen die völkische gehört. Mit dieser sowie ihren Unterschieden von und ihren Gemeinsamkeiten mit den theosophisch-ariosophischen Lehrgebäuden wollen wir uns nunmehr befassen. Von Anfang an soll aber eine These im Vordergrund stehen: die völkische Ideologie stellt ebenso wie die Theosophie eine Mystifizierung dar, doch im Gegensatz zu jener soll die Mystifizierung als Rationalität erscheinen. Einer unserer Indikatoren, Geza von Nemenyi, verlagerte seit seiner neuerlichen Niederlage in faszinierender Weise den Schwerpunkt seiner Selbstlegitimation: anstatt sich wie früher als Kenner "geheimen Wissens" zu präsentieren, das "Uneingeweihten" und "Nichtlegitimierten" nicht zugänglich war, erscheint er nunmehr als "großer Quellenkenner". Es ist keineswegs ein Zufall, sondern eine Parallelentwicklung, dass die pseudorationale völkische Ideologie gleichzeitig den Platz der mystifizierenden Theosophiederivate einnimmt. << Völkische Ideologie | Liste Nach Autoren | Teil 2: Was ist völkische Ideologie? >>

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Óskmejyar Teil 1 - Die Walküren in der Helgaquiða Hundingsbana I (von Hans Schuhmacher)
Thesen zur Germanischen Frau (von Hans Schuhmacher)
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