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Lucas Corso Volkmann
28.04.2017, 09:55

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Stichwort: Herr Volkert/AO

In der deutschen Hexen- und Heidenlandschaft ist der mit einer Vielzahl an religiösen Titeln ausgestattete Volkert Volkmann, langjähriger Vorsitzende des sogenannten "Yggdrasil-Kreises" und Vorsitzende des "KultURgeister - Dachverband für traditionelle Naturreligion e.V.", durchaus bekannt. In der Vergangenheit wurden Volkmann desöfteren Verbindungen zum rechtsgerichteten Armanen-Orden nachgesagt:

So behauptet die Skandinavistik-Dozentin Stefanie von Schnurbein in ihrem Buch "Religion als Kulturkritik - Neugermanisches Heidentum im 20. Jahrhundert" (Heidelberg; 1992), dass Volkert Volkmann "ein aktives Mitglied im Armanen-Orden" sei:

"Darauf weisen seine Artikel zum Jahreskreis in der Irminsul hin, die mit "Herr Volkert/AO" gezeichnet sind (147) sowie die Auskunft eines Mitglieds des Armanen-Ordens, er sei regelmäßiger Teilnehmer an den Meisterlehrgängen des Ordens. (148)

147 Vgl. z.B. Irminsul 4, 1990.
148 Vgl Gedächtnisprotokoll ST 1989."

Volkert Volkmann bestreitet dies: er sei niemals "aktives Ordensmitglied" des Armanenorden gewesen. So teilt er in einem von ihm veröffentlichten Brief vom 18. Mai 1994 an Stefanie von Schnurbein mit:

"Ich habe auch bisher an keinem 'Meisterlehrgang' teilgenommen. (...) Mein Kontakt mit den Armanen ist ein rein informativer, seit einem halben Jahr etwa. Die veröffentlichten Artikel sind außer in der Irminsul Zeitung der Armanen noch in etlichen anderen Zeitschriften erschienen, ohne daß ich 'Mitglied der Redaktion' war."

Und ergänzt in einer Stellungnahme vom Sommer 2004, in der es um einen Artikel geht, der ähnliche Behauptungen aufstellt:
"Ich möchte Sie daher ausdrücklich darauf hinweisen, dass den in diesem Artikel gemachten Aussagen, mehrfach rechtlich erfolgreich widersprochen wurde. Frau Stefanie v Schnurrbein hat in Ihrem Buch deutlich gemacht, dass sie keinen Kontakt mit mir hatte. Ihre Aussagen sind lediglich Vermutungen, basierend auf Gerede Dritter.
Dem WDR wurde vom Kölner Oberlandesgericht verboten den Film 'Führer Kulte Lichtgestalten' mit Aussagen gleichen Inhalts, nochmals zu senden (bei einer Strafandrohung von 500 000 DM). Das Frankfurter Landgericht hat dem KNAUR-Verlag untersagt, das gleichnamige Buch ohne Einleger mit einer Richtigstellung zu verkaufen."

Man sollte die Rechtslage ernst nehmen. Allerdings hat das ehemalige Mitglied des Armanen-Ordens Matthias Wenger, der selbstkritisch in den letzten zehn Jahren Diverses über die rechtsgerichtete Heidenszene und seine damaligen eigenen Aktivitäten dokumentiert hat, seit etwa zwei Jahren das untenstehende Dokument im Internet verfügbar gemacht. Es kennzeichnet den Autor mit dem Titel "Herr Volkert / AO". Wenger versah seine Dokumentation mit dem sibyllinischen Hinweis: "Letzteres Kürzel wurde in der Regel für Mitglieder des Armanenordens verwendet."
Dieser Hinweis scheint plausibel: Auf damaligen Veranstaltungen wird ein Vortrag von Sigrun von Schlichting mit "Frau Sigrun/AO" angekündigt, der ihres Ehemanns mit "Herr Adolf/AO". Ein von Geza von Nemenyi angekündigter Vortrag heißt dementsprechend "Herr Geza/HG", wobei das Kürzel HG für die Berliner "Heidnische Gemeinschaft" stehen dürfte. Auch ein damaliger Artikel von Matthias Wenger scheint korrekt mit dem entsprechenden Kürzel versehen zu sein.

Es handelt sich bei dem unten aufgeführten Dokument um einen Artikel über den keltischen Baumkalender (Jahreskreis), der in der Ausgabe 03/1990 der Zeitschrift "Irminsul" erschien. Es soll hier keine Aussage darüber getroffen werden, wie intensiv Volkert Volkmann im Laufe seiner neuheidnischen Karriere Kontakt zum Armanenorden hatte oder wie das Kürzel hinter seinem Vornamen zu bewerten ist, da es dafür unterschiedliche Erklärungsmöglichkeiten geben könnte. Dies gilt ebenso für den Umstand, dass der Yggdrasil-Kreis in den 90er Jahren sich in dem Mitteilungsorgan "Huginn&Muninn" der "Arbeitsgemeinschaft naturreligiöser Stämme (ANSE)" präsentierte, ein Zusammenschluss an Organisationen, der von der Großmeisterin des Armanen-Ordens Sigrun von Schlichting geleitet wird und von dem Informationsdienst gegen Rechtsextremismus (IDGR) als "Vorfeldorganisation des Armanen-Orden" eingestuft wird.

Zudem mag es aufmerksame Leser vielleicht irritieren, dass zwischen der von Stefanie von Schnurbein erwähnten Publikation in der Zeitschrift "Irminsul" und der Entgegnung Volkmanns im Brief vom 18. Mai 1994 drei bis vier Jahre liegen. Denn Volkmann stellt in dem Brief fest, der Kontakt zum Armanenorden bestände "seit einem halben Jahr etwa". Auch dies sollte aber nicht zu falschen Schlussfolgerungen verleiten. Das lässt sich für die Gegenwart fortsetzen: Auch der aktuelle Umstand, dass der von ihm mitgegründete Verband "KultURgeister" keine Schwierigkeiten damit zu haben scheint, dass die deutsche Sektion des Odinic Rite Mitglied ist - eine neuheidnische Organisation, in der sich z.B. der rechtsradikale Politiker Thilo Kabus engagiert, eine Zeit lang war er sogar Berliner Repräsentant -, sollte dem umtriebigen Druiden nicht angelastet werden.
Denn schon 1996 stellte die Journalistin Antje Schrupp in einer Radiosendung fest: "Yggdrasil-Leiter Volkert Volkmann dagegen sieht sich als Vermittler, der seine Vorträge bei den Armanen oder bei Veranstaltungen der ANSE damit rechtfertigt, dort für ein ursprüngliches Heidentum zu werben, das mit neonazistischen Tendenzen unvereinbar ist. Die Wirksamkeit solcher Bemühungen muss jedoch bezweifelt werden."

Die Abbildung unten dient lediglich der Dokumentation und als Anregung zur Vergangenheitsbewältigung, unabhängig von der Frage wie das Kürzel "AO" zu deuten ist. Vielleicht ist ja auch die Frage viel interessanter, wer sich hinter dem Kürzel "A.S." verbirgt, das in der Mitte des Textes einen eingeschobenen Kommentar (der markanterweise auf den völkischen Autor Bernhard Marby verweist) kennzeichnet: Bekanntlich gab der Gründer und Großmeister des Armanen-Ordens Adolf Schleipfer die Zeitschrift heraus. Doch auch das sollte nicht zu der Behauptung verleiten, dass Volkert/AO sich damals Texte von einem Rechtsradikalen redigieren ließ.

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Kulturhistorische Beiträge

Óskmejyar Teil 1 - Die Walküren in der Helgaquiða Hundingsbana I (von Hans Schuhmacher)
Thesen zur Germanischen Frau (von Hans Schuhmacher)
Die unbekannte Tradition: Slawisches Heidentum(von Anna Kühne)

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