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Kuehne Spicer Heidenszene
28.04.2017, 09:55

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Gehören alle Heiden zur Neuheidenszene?


Im Sommer 2005 veröffentlichte ich eine umfangreiche Analyse zum Odinic Rite Deutschland, einer neogermanischen Gruppierung, die nach meinen Ergebnissen gewisse inhaltliche und personelle Schnittstellen zur radikalen politischen Rechten aufweist. Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschaungsfragen (EZW), eine Institution der Evangelische Kirche, die aus christlicher Sicht über neue religiöse Bewegungen und nicht-christliche Religionsströmungen informiert, zog 2006 meine Recherchen für die kritische Berichterstattung über solche Gruppen heran[1]. Auch in einem nun veröffentlichten ausführlichen Bericht über das Zerwürfnis zwischen zwei Organisationen, die ihrem Selbstverständnis nach "germanische Religion" ausüben, wird meine Arbeit erwähnt[2]. Der Kontext, in welchem diese Erwähnung stattfindet, machte mir jedoch wieder einmal bewußt, daß ich und auch der Rabenclan e.V. von externen Beobachtern wie der EZW der sogenannten "Neuheiden-Szene" zugeordnet werden. Dabei sehen ich und viele meiner Weggefährten im Rabenclan uns viel eher in Opposition zu eben dieser Szene, und in der Vereinsöffentlichkeit hat das Schlagwort "Heidenszene" einen deutlich pejorativen Charakter. Dieser Widerspruch veranlaßte mich, über die Zuordnung durch die EZW einmal genauer nachzudenken.

Ich wende mich mit diesem kleinen Aufsatz an all jene Menschen, die davon überzeugt sind, daß heidnische Traditionen eine Bereicherung für unser heutiges Leben sein können - jenseits von esoterischem Kommerz, obskurem Rechtsokkultismus und selbstgewähltem Opferstatus als angeblich Verfolgte einer christlich geprägten Gesellschaft. Es scheint angebracht, einmal darüber nachzudenken, ob man sich auch selbst der sogenannten "Heidenszene" zuordnen würde und welche Konsequenzen es hat, wenn das nicht der Fall ist.

Beginnen wir beim Anlaß dieses Textes. In der Februar-Ausgabe 2007 des Materialdienstes der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) berichtet Dr. Matthias Pöhlmann von dem Bruch, zu dem es im Herbst 2006 zwischen dem Verein für Germanisches Heidentum (VfGH, früher Odinic Rite Deutschland) und dem Eldaring kam. Beide Vereine waren ursprünglich befreundet und arbeiteten offiziell zusammen, da sie im Wesentlichen ein ähnliches Ziel verfolgen, nämlich das Praktizieren von "germanischer Religion".

Zum Eklat war es gekommen, weil Thilo Kabus 2006 unangemeldet am Allthing, der jährlichen Hauptversammlung des Eldaring, teilgenommen hatte. Thilo Kabus ist Mitglied des anderen Vereins, also des VfGH/ORD[3], und fungiert für diesen als Koordinator für die östlichen Bundesländer. Ihm werden vor allem seine Vergangenheit als Politiker der rechtsradikalen NPD und seine gegenwärtige berufliche Tätigkeit als Pressesprecher für die nicht weniger rechtsradikale DVU-Fraktion im brandenburgischen Landtag vorgeworfen. Der Eldaring-Vorstand hatte nach besagter Hauptversammlung eine offizielle Erklärung veröffentlicht, in welcher klargestellt wurde, daß Kabus "und Personen ähnlicher Couleur"[4] bei Eldaring-Veranstaltungen weder erwünscht waren noch sind. Kabus' Verein, der VfGH/ORD, reagierte darauf, indem er seinerseits in einer offiziellen Vorstandserklärung vom 19.10.2006 dem Eldaring die Zusammenarbeit aufkündigte, da man dessen Verhalten "als ein den heidnisch-germanischen Werten der Ehre und Treue verpflichteter Verein nicht hinnehmen"[5] könne. Der VfGH/ORD stellte sich damit also geschlossen hinter Thilo Kabus, und dem kritischen Beobachter drängte sich unweigerlich die Frage auf, wie weit die Treuepflicht gegenüber einzelnen Vereinsmitgliedern mit problematischem politischen Hintergrund beim VfGH/ORD wohl noch gehen wird?

In meiner Arbeit "Der Odinic Rite Deutschland - Neuheidentum im Spannungsfeld neurechter Religiosität"[6] vom Sommer 2005 habe ich dargelegt, warum die Beschäftigung mit germanischer Kultur und Religion mit einer klaren und konsequenten politischen Positionierung einhergehen muß, will man nicht gegen seinen Willen zum Spielball neurechter Ideologie und Propaganda werden. Es ist offensichtlich, daß man diesem Gedanken beim VfGH/ORD nach wie vor nichts abgewinnen kann. Man hält dort die Beschäftigung mit "germanischer Religion" - d.h. dem, was der VfGH/ORD darunter versteht - weiterhin für eine tatsächlich rein "religiöse" Angelegenheit, bei der man politische Aspekte vollständig ausblenden kann. Dabei wird geflissentlich übersehen, daß die "Ausübung traditionellen germanischen Heidentums"[7] als "ethnische Naturreligion"[8] bereits politische Ideen transportiert, nämlich einen kulturalistischen Rassismus im Sinne völkischen Neuheidentums, der außerdem herzlich wenig mit dem Heidentum der alten Germanen gemein hat. Nun, wenigstens was den Vereinsnamen angeht, scheint meine damalige Kritik ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben.[9]

In seiner Erklärung vom 19.10.2006 beruft sich Haimo Grebenstein, der Erste Vorsitzende des VfGH/ORD, zur Rechtfertigung dessen, was sein Verein unter politischer Neutralität versteht, auf die staatliche Trennung von Politik und Religion, welche "eine der wesentlichen Errungenschaften der modernen Demokratie" sei, "ein politischer Pakt zwischen Staat und Religionsgruppen, der gegenseitige Nichteinmischung und somit beiden Seiten größtmögliche Autonomie garantiert"[10]. Soweit, so richtig. Gehen wir auf diese Thematik im Vorbeigehen mal etwas genauer ein.

Leider übersieht Grebenstein die Tatsache, daß die seit der Aufklärung durchgesetzte strikte Trennung von Politik und Religion sich auf die Gestaltung von Funktionsabläufen staatlicher Gebilde bezieht. Diese Trennung war und ist nötig, um Kompetenzkonflikte zwischen religiösen und weltlichen Institutionen zuverlässig zu unterbinden, und sie wurde umgesetzt, indem die teils sehr widersprüchlichen Kriterienkataloge der beiden Gesellschaftsbereiche ihre jeweils eigene, klar umrissene Domäne bekamen, innerhalb welcher die Funktionsabläufe ungestört vonstatten gehen und Entscheidungen mit unbestrittener Zuständigkeit getroffen werden können. Die strukturelle Trennung diente und dient vorrangig der Abwehr religiöser Kompetenzansprüche durch die Politik, während die Religionsfreiheit sichern soll, daß der Staat seinen Bewohnern keine Vorgaben über ihre Lebensentwürfe macht, solange sie nicht die Freiheit von anderen gefährden.

Selbstverständlich schließt diese strukturelle Trennung die gegenseitige Beobachtung und Kritik nicht aus, sondern macht im Gegenteil sogar beides erforderlich, um die Trennung der Kompetenzbereiche dauerhaft zu sichern. Nach wie vor durchdringen Religion und Politik sich gegenseitig, müssen aber dabei auf das strukturelle Instrumentarium des betreffenden Kompetenzbereiches, in dem sie agieren, zurückgreifen, so daß die strukturelle Trennung wie vorgesehen gewahrt bleibt. Die Gestaltung von Politik und der Prozeß der politischen Willensbildung sind folgerichtig auch von religiösen Überzeugungen und religiösem Ethos geprägt, z.B. bei politischen Initiativen christlicher Parteien oder bei Beiträgen von Religionsgruppen zu politischen Debatten. Religiöse Institutionen und Gemeinschaften haben durchaus ein Auge auf die politischen Aktivitäten von Einzelnen und Gruppen, um sie danach zu beurteilen, ob sich dort Widersprüche zur jeweiligen religiösen Lehre und Ethik ergeben, und gegebenenfalls Kritik zu üben. Andererseits werden religiöse Institutionen umgehend auch von politischen Institutionen kritisiert, sobald sie zum Hort demokratiefeindlicher Tendenzen werden. All dies ist legitimer Ausdruck einer autonomen Urteilsbildung sowohl seitens der Politik als auch der Religion - auch und insbesondere über den eigenen Zuständigkeitsbereich hinaus.

Wenn nun das religiöse Thema, mit dem man sich innerhalb eines Vereins oder einer anderen Gruppierung beschäftigt, bekanntermaßen zu den Interessengebieten und Instrumenten unverhohlen ideologisch und politisch agierender Gruppierungen gehört, wie das beim germanischen Neuheidentum unzweifelhaft der Fall ist, dann wird diese Organisation unter besonders aufmerksamer Beobachtung beider Seiten stehen. Leugnet sie obendrein ihre politische Relevanz entgegen den offensichtlichen Tatsachen und verweigert eine aktive Positionsbestimmung, wird die Aufmerksamkeit der Beobachter beiderseits der strukturellen Trennlinie nur noch steigen. In dieser Situation wie der VfGH/ORD auf die Trennung von Politik und Religion im demokratischen Staat zu verweisen wirkt wie eine schlechte Ausrede, um die eigenen weltanschaulichen Postulate weiterhin keiner kritischen Prüfung unterziehen zu müssen. Die vermeintliche Verteidigung der Grundlagen des demokratischen Staats durch Grebensteins Argumentation, für seinen Verein aus der Trennung von Politik und Religion gewissermaßen ein Gebot der politischen Ignoranz abzuleiten, ist in Wirklichkeit ein indirekter Angriff auf dieselben. Denn mit dem Verzicht auf kritische Beobachtung der Gegenseite, hier also der Politik, bleiben auch demokratiefeindliche Strömungen dort unbeobachtet. Selbigen wird damit die Möglichkeit eingeräumt, über das Territorium der unaufmerksamen Organisation auf die eigene Seite, hier also die Religion, vorzudringen und von dort aus ungehindert gegen den demokratischen Staat zu wirken.[11]

Im konkreten Fall des VfGH/ORD bleiben über die politische Positionsbestimmung hinaus weitere Fragen offen. Denn selbst wenn man sich in jemanden hineinversetzt, der sich in ethischen Fragen an Ehrkonzepten der germanischen Heroenkultur zu orientieren versucht, scheint die Auffassung von germanischer Ehre, die bei der Solidaritätsbekundung des VfGH/ORD für Thilo Kabus deutlich wird, mit ihren historischen Vorbildern nicht sonderlich viel zu tun zu haben. Mit dieser Auffassung muss es wohl vereinbar sein, wie Kabus aus rein finanziellem Opportunismus eine politische Partei engagiert zu unterstützen, zu der die eigene Partei in direkter Konkurrenz um Wählerstimmen steht bzw. zu der man "privat" eine eher ablehnende Haltung pflegt. Diese Auffassung scheint es auch zu gebieten, sich mit Personen, deren persönliche Integrität solcherart fragwürdig ist, vehement zu solidarisieren anstatt sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Die anderen Mitglieder des VfGH/ORD können das Verhalten von Thilo Kabus offenbar problemlos nachvollziehen. Allerdings dürfte hier eher die typisch reduzierte moralische Sensibilität der ökonomistisch orientierten westlichen Gesellschaft zu Grunde liegen als ein tatsächlich germanisches Ehrverständnis. Wäre denn jemand, der sich in Wort und Tat widerspricht, von heidnischen Germanen für ehrenhaft gehalten worden? Hätten sie ihn gar dafür verteidigt? Wohl kaum.

Doch zurück zu Dr. Pöhlmanns Ausführungen. Im Rahmen seiner Schilderung der Ereignisse rund um Thilo Kabus berichtet er von "Vorwürfen des Rechtsextremismus", die "innerhalb der Neuheiden-Szene" gegenüber dem damaligen ORD erhoben worden seien und verweist an dieser Stelle per Fußnote auf meine oben genannte Arbeit.[12] Hier wird für mich die eingangs angekündigte Problematik ersichtlich, die meiner Meinung nach bisher noch nicht ausreichend benannt und untersucht wurde: Wer gehört überhaupt alles zur "Neuheiden-Szene"?

Als eine Szene im soziologischen Sinne werden üblicherweise Gruppen bezeichnet, die u.a. ein Wir-Gefühl und über das gemeinsame Interesse hinausgehende kulturelle Merkmale entwickelt haben[13]. Legt man diese Definition zu Grunde, so streite ich für mich persönlich ab, zur Neuheidenszene zu gehören, auch wenn das Außenstehende jetzt ein wenig verblüffen mag. Weder teile ich gemeinsame Interessen mit Neuheidenvertretern wie dem VfGH/ORD noch empfinde ich auch nur ansatzweise ein Wir-Gefühl mit solchen Leuten. Ich sehe auch nicht, inwiefern ich mit anderen Neuheiden gemeinsame kulturelle Merkmale entwickelt haben sollte. Es gibt keine typischen Erkennungsmerkmale, mit denen ich mich äußerlich irgendwie zur Heidin stilisieren würde. Ich höre lieber Klassik, Folklore, Türk-Pop und Blues als z.B. Pagan Metal oder ähnliches, ich habe für Trinkhörner nur äußerst selten Verwendung und lebe ganz ohne spirituelle Führung durch "Goden", "Druiden", "Hohepriester" etc. Zudem kenne ich ausschließlich solche Heiden persönlich, denen ich im Zusammenhang mit dem Rabenclan begegnet bin. Auf viele von ihnen trifft zu, was ich auch von mir sagen muß: Ich rechne mich nicht der Neuheidenszene zu - schon weil ich finde, dass Heidentum sich nicht als Religion oder Glaube definieren läßt. Für viele meiner Gesprächspartner wiederum gibt es eine ganze Reihe weiterer grundsätzlicher Kategorien, die zwar sowohl im esoterischen als auch postchristlichen Dialog dem Heidentum als inhärent zugeschrieben werden, von ihnen selbst aber entschieden zurückgewiesen werden. Irgendetwas stimmt also nicht mit dieser automatischen Zuordnung zur "Neuheiden-Szene", sobald sich jemand in "religiösem" Kontext für vor- und nichtchristliche Kulturen interessiert oder sich als Heide bezeichnet.

Dabei ist für mich durchaus nachzuvollziehen, wie es zu dieser Zuordnung kommt. Denn der Rabenclan ist ursprünglich aus der Heidenszene der frühen 1990er heraus gegründet worden, seine Mitglieder teilten lange Jahre die szenetypische Vorliebe für kostümierte Selbstinszenierung und bierernste Okkult-Rituale. Im Laufe der 2000er hat sich der Rabenclan e.V. nun in personeller Hinsicht fast vollständig erneuert, nur wenige Mitglieder der Anfangsjahre sind noch dabei. Der Verein hat sich zur festen Instanz in Sachen Kritik an der Neuheidenszene und zur bevorzugten Anlaufstelle für politisch aufmerksam agierende Heiden entwickelt und wird von den aktiven Mitgliedern heute eher außerhalb der "Szene" gesehen.

Doch die externe Zuordnung des Rabenclan e.V. zur Neuheidenszene blieb wie selbstverständlich bestehen. Zum einen liegt das sicher am Vereins-Untertitel "Arbeitskreis für Heiden in Deutschland", der diese Schlußfolgerung nahezulegen scheint. Zum anderen gibt es innerhalb der Neuheidenszene seit jeher Bestrebungen, alle neuheidnisch Interessierten als eine Einheit zu betrachten, um auf diese Weise nachdrücklicher "gemeinsame Interessen" vertreten zu können. "Wir sind doch alle Heiden" ist ein gern zitiertes (und im Rabenclan gern ironisiertes) Motto, auf Grund dessen politische Meinungsverschiedenheiten unter den Teppich gekehrt oder wenigstens hintan gestellt werden sollen. Gegen solche Vereinnahmungsversuche hat der Rabenclan sich zwar immer gewehrt, dennoch bleibt eine gewisse Wirkung auf unbeteiligte Betrachter nicht aus, insbesondere auf solche, die Heidentum und Neuheidentum aus den verschiedensten Gründen ohnehin skeptisch gegenüberstehen.

Es soll hier nicht unerwähnt bleiben, daß die Zuordnung zur Neuheidenszene für den Einzelnen durchaus unangenehme Folgen haben kann, nicht zuletzt in beruflicher Hinsicht. Wer im Job darauf angewiesen ist, als öffentlich ernstzunehmende und vertrauenswürdige Persönlichkeit zu gelten, der kann es bis heute nur in seltenen Ausnahmefällen riskieren, sich öffentlich zu seiner Naturreligiosität bzw. heidnischen Gesinnung zu bekennen. Denn er wird eben sofort und reflexartig der Neuheidenszene mit all ihren obskuren Gestalten, Aktivitäten und Verhaltensweisen zugeordnet und deren unvorteilhaftes Image auf ihn übertragen. Als Konsequenz drohen erhebliche Benachteiligungen im Beruf, was es notwendig macht, in bestimmten Branchen solche Informationen über die eigene Person nicht publik werden zu lassen. Innerhalb der Neuheidenszene wird diese Notwendigkeit in Konflikten gern schon mal als Druckmittel eingesetzt - vom einfachen Zwangsouting durch öffentliche Nennung, möglichst noch mit Beruf, bis hin zu Diffamierungen und gezieltem Rufmord. Einige Mitglieder des Rabenclan können das aus eigener Erfahrung bestätigen. Solange die Neuheidenszene die einzig anerkannte Zuordnungsmöglichkeit für Leute mit heidnischem Selbstverständnis bleibt, werden diese bei entsprechend sensiblem beruflichen Hintergrund auch weiterhin nur unter Pseudonym auftreten können. Auch der gegenwärtige Erste Vorsitzende des Rabenclan e.V. sieht sich derzeit dieser Notwendigkeit ausgesetzt.

Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Menschen mit heidnischem Selbstverständnis es eigentlich gibt, die sich nicht der "Neuheiden-Szene" zuordnen würden, weil sie z.B. gar nicht in ihr verkehren, oder die ihre heidnisch-naturreligiöse Lebensauffassung selbst in ihrem privaten Umfeld verheimlichen, um sich dort nicht sozialen Sanktionen auszusetzen. Ich weiß, dass es gerade in konservativen, meist ländlichen Gegenden ungezählte Menschen gibt, die aus den verschiedensten Gründen in einer solch isolierten Situation verharren, sich aber aus ganzem Herzen nach anderen Heiden sehnen, derer sie sich nicht schämen müssen. Vielleicht ist es an der Zeit, eine Alternative zur "Neuheiden-Szene" zu etablieren, damit auch außerhalb letzterer zusammenfinden kann, was zusammen gehört.

Berna Kühne-Spicer, Februar 2007



1 EZW-Texte Nr. 184/2006, S. 80

2 Materialdienst der EZW 2/2007, S. 76-78

3 Um einer möglichen Verwechselung mit dem Österreichischen Verfassungsgerichtshof (www.vfgh.gv.at) vorzubeugen, der sich ebenfalls mit VfGH abkürzt, werde ich die Abkürzung immer zusammen mit der des früheren Namens verwenden, also "VfGH/ORD".

4 Website Eldaring (Stand: 12.02.2007)

5 Website VfGH (Stand: 12.02.2007)

6 Der ORD - Neuheidentum im Spannugnsfeld neurechter Ideologie (Stand: 12.02.2007)

7 www.vfgh.de (Stand: 12.02.2007)

8. Website VfGH (Stand: 12.02.2007)

9 Der ORD - Neuheidentum im Spannungsfeld neurechter Ideologie, Kap. 55 letzter Satz

10 Website VfGH (Stand: 12.02.2007)

11 Hans Schuhmacher (Ariosophieprojekt) hat dieses Prinzip in seiner Arbeit "Völkische Ideologie" beschrieben und es "Festung des Rassismus" genannt, wobei ihm damals der Eldaring e.V. als Beispiel diente.

12 Materialdienst der EZW 2/2007, S. 77, "Formal versucht der Verein für germanisches Heidentum mit der Namensänderung und organisatorischen wie personellen Veränderungen im Vorstand den innerhalb der Neuheiden-Szene erhobenen Vorwurf des Rechtsextremismus[5] zu entkräften."

13 http://de.wikipedia.org/wiki/Szene_(Soziologie) (12.02.2007)

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