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Kuehne Spicer ORD Kap 73
28.04.2017, 09:55

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Der Odinic Rite Deutschland - Neuheidentum im Spannungsfeld neurechter Religiosität

von Berna Kühne-Spicer
- Alle Rechte bei der Autorin -

7. Besondere Kontakte des ORD

7.3 Eldaring

Der Eldaring e.V. wurde im August 2000 gegründet, um 'im deutschsprachigen Raum ein Informationsangebot zum Thema Asatru zu etablieren und "eine gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber heidnischen Religionen zu schaffen und zu fördern"''.

(Quellen: http://www.eldaring.de/content/index.php und http://www.eldaring.de/content/modules.php?op=modload&name=FAQ&file=index&myfaq=yes&id_cat=6&categories=Eldaring)

Er gibt eine eigene Zeitschrift mit dem Titel "Herdfeuer" heraus und ist Mitglied im World Congress of Ethnic Religions (WCER), einer noch recht jungen, internationalen Organisation.

Der Eldaring vertritt ausdrücklich kein völkisches Asatru und distanziert sich wie seine US-amerikanische Mutter- und Partnerorganisation "Ring Of Troth" vom Gebrauch der Begrifflichkeiten "folkish/völkisch" und "universalist/universalistisch". Beim Eldaring hält man die Trennung von Religion und Politik für möglich und versucht, dies auch zu praktizieren. Dass der Verein dabei fast zwangsläufig Abgrenzungsprobleme bekommt, zeigt sich z.B. daran, dass er auf seinen Internet-Seiten mit lobendem Kommentar zu Händlern verlinkt, die u.a. Poster mit der "Schwarzen Sonne" im Angebot haben.

Laut Informationsflugblatt gehörte der Eldaring gemeinsam mit den heidnischen Organisationen Pagan Federation D.A.CH und ORD zu den Mitorganisatoren des sogenannten Berliner Heidenfestes vom 13. März 2004, bei dem der bereits erwähnte Ex-NPD-Funktionär Thilo Kabus eine unklare, wenn auch hervorgehobene Rolle spielte. Mitorganisator Matthias Wenger warf im Nachgang zu dieser Veranstaltung seinen Mitorganisatoren beschwichtigendes Verhalten vor, als es um die Beteiligung von Kabus und um eine Lesung der Autorin Vicky Gabriel ging, die im umstrittenen ARUN-Verlag publiziert und diesen auch vehement verteidigt.

Nach wie vor wirbt der Eldaring für Publikationen des ARUN-Verlags, was noch weniger überrascht. Denn mit Gardenstone hat der Verein einen überzeugten ARUN-Autor in seinen Reihen. Der Niederländer Gunivortus Goos alias Gardenstone hat bisher mehrere Bücher veröffentlicht, davon drei im ARUN-Verlag. Ehemals Wicca, beschäftigt er sich mittlerweile mit germanischer Magie und Mythologie. Seine durch die Veröffentlichung erlangte Bekanntheit und Anerkennung als Autor vergilt er mit Loyalität gegenüber Verlag und Verleger, wie das gleichermaßen von anderen ARUN-Autoren, z.B. Vicky Gabriel und William Anderson, bekannt ist.

In den Buchempfehlungen auf seiner Website hatte der Verein ursprünglich auch den bereits thematisierten Weihnachtsratgeber "Die geweihten Nächte" von Stefan Björn Ulbrich genannt, und die Publikation "Tanz der Elemente" vom gleichen Autor gar als "theoretische Grundlegung modernen Heidentums auf hohem intellektuellem Niveau, die sehr lesenswert ist" gefeiert. Nachdem aus dem Umfeld des Rabenclan solche Formulierungen heftig kritisiert wurden, wurden die Formulierungen in teilweise nicht weniger kompromittierender Weise abgeändert. (Hans Schuhmacher berichtet darüber.) Mittlerweile sind sie von der Website entfernt worden.

Als problematisch darf der ursprüngliche Gründer der US-amerikanischen Mutterorganisation"Ring Of Troth" gelten: Stephen E. Flowers alias Edred Thorsson. Der US-Amerikaner Flowers, der unter anderem auch in Heidelberg studierte, beschäftigte sich als einer der ersten Autoren im Nachkriegsdeutschland mit der esoterischen Erforschung der Runen und machte sich mit einer Erstübersetzung von Schriften des rassistisch-ariosophisch orientierten Guido von List ins Englische verdient, von dessen unwissenschaftlicher Adaption der Runenthematik er sich aber distanzierte. Gemeinsam mit Michael Moynihan, übersetzte er zudem Schriften des SS-Okkultisten Karl Maria Wiligut ("Weisthor") erstmalig ins Englische. Michael Moynihan ist Mitglied in der rechtsokkulten Band "Blood Axis" und brachte im anglo-amerikanischen Raum auch Bücher von Julius Evola sowie des US-amerikanischen Rechtsradikalen James Mason heraus. Vor seinem Studium in Deutschland wurde Flowers 1979 "Gode" in der Asatru Free Assembly. Die AFA - gegründet von dem Urheber der rassistischen Metagenetik-Theorie Steve McNallen - kann als völkisch eingestuft werden. Später schloss sich Flowers dem satanischen "Tempel of Seth" an, dessen spiritueller Leiter Michael Aquino offen mit rechtsradikalem Gedankengut sympathisierte. 1987 gründete Thorsson in etwa zeitgleich zu seiner Führungsrolle in satanistisch-okkulten Kreisen den "Ring of Troth", den er allerdings später verließ.

Der Odinic Rite Deutschland und der Eldaring sind sich also einig in ihrem Anspruch, Politik und Religion trennen zu wollen. Man unterhält freundschaftliche Beziehungen und verlinkt wechselseitig die Internet-Seiten. Seit der Reformierung des ORD ist zu beobachten, dass man dort auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Eldaring und auf öffentlich bekundete Akzeptanz seitens desselben bedacht ist. Erste Ansätze dazu gab es schon im Sommer 2003 beim Schulterschluss gegen Geza von Nemenyi bezüglich dessen Alleinvertretungsanspruch für "traditionell-germanisches Heidentum". Damals gaben beide Vereine eine gemeinsame Presseerklärung heraus, mit welcher sie Geza von Nemenyi den behaupteten Status absprachen.

Mitglieder des ORD melden sich häufig in den Internet-Foren des Eldarings zu Wort und nutzen diese u.a. für Hinweise auf ihre Veranstaltungen. Zu den "offenen Stammtischen" und zu Festen des ORD werden auch Eldaring-Mitglieder immer wieder eingeladen und empfangen. Besonders Thilo Kabus vermeldet im ORD-Forum gern Erfolge seiner Vernetzungsbemühungen - immerhin wurde seine Mitgliedschaft im Eldaring selbst vor geraumer Zeit (vermutlich wegen seiner politischen Ausrichtung) aufgelöst.


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News

Bücherspiegel 2016
Neue englischsprachige Monografie über (neo-)germanisches Heidentum von Stefanie von Schnurbein erschienen. Der Rabenclan wird rund ein dutzend Mal erwähnt. Mehr Informationen hier.

Kulturhistorische Beiträge

Óskmejyar Teil 1 - Die Walküren in der Helgaquiða Hundingsbana I (von Hans Schuhmacher)
Thesen zur Germanischen Frau (von Hans Schuhmacher)
Die unbekannte Tradition: Slawisches Heidentum(von Anna Kühne)

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