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28.04.2017, 09:55

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Rabenclan e.V. an die "Aufklärungsgruppe Krokodil"
Betreff: Ihre Interviewfragen
30.12.2004

Liebe Mitarbeiter der "Aufklärungsgruppe Krokodil"!

Aus verschiedenen Gründen haben wir Ihre Interviewfragen, die Sie uns per eMail zukommen ließen, bisher nicht beantwortet.
Um möglichen Missverständnissen zuvor zu kommen: Wir als Rabenclan verstehen uns als entschiedene Gegner von manipulierenden Psychogruppen und destruktiven Kulten. Wir wissen die Arbeit von Organisationen wie EBIS e.V. sehr zu schätzen.

Ihnen ist ja bekannt, dass wir uns intensiv mit rechtsextremistischen und autoritären Gruppen beschäftigen, die nach eigenem Verständnis Heiden sind; ebenso bekannt ist unsere klare Abgrenzung gegenüber rechtsextremer Ideologie im heidnischen, esoterischen oder naturreligiös-spirituellen Gewand.

Wenn ich Ihre Fragen richtig interpretiere, erregt der Rabenclan Ihr Misstrauen dadurch, dass Ihnen unsere Abgrenzung zum Okkultismus und Satanismus im weiteren Sinne unzureichend erscheint. Der Rabenclan könnte also unter Umständen eine Organisation mit einer okkulten / satanistischen Agenda sein.

Die von mir in meinem Aufsatz "In Teufels Küche" vertretene Ansicht: "Wir als Heiden sollten Distanz zu Satanisten halten- einen Sicherheitsabstand, der groß genug ist, dass er auch für die...Öffentlichkeit erkennbar ist", wird vom Vorstand und der Vollversammlung des Rabenclan geteilt. Es sind meines Wissens keine Satanisten - auch keine "gemäßigten" - Mitglied im Rabenclan. Sie sind bei uns eindeutig nicht erwünscht.

Es ist wahr, wir beschäftigen uns auch mit Hexenwesen, der Magie und Zauberei, weil diese Praktiken Bestandteile der von uns vertretenen Religionen sind. Wicca z. B. begreift sich ausdrücklich als "Hexenreligion", aber auch die keltische, germanische oder altslawische Spiritualität ist ohne das ihr zugrunde liegende magische Weltbild nicht zu begreifen. Wir beschäftigen uns auch mit schamanischen Praktiken, die sich nicht ohne weiteres von magischen Praktiken unterscheiden lassen.
Magiekurse usw. sind jedoch keine Kernaktivität des Rabenclan. Die von Ihnen erwähnte "Magung", die zwar von Mitgliedern des Rabenclan organisiert wurde, aber keine "offizielle" Rabenclan-Veranstaltung war, fand z. B. das letzte Mal im Jahr 2001 statt. Ein großer Teil des Programms bestand darin, dass magische Praktiken, Esoterik und "magischen Persönlichkeiten" wie Aleister Crowley kritisch hinterfragt wurden.

Die von Relinfo.ch angedeutete Kritik ist uns bekannt: Wir würden die historischen und ideologischen Wurzeln anderer Neuheidengruppen untersuchen, mit dem Ergebnis, Neuheidentum habe seine wahren Wurzeln oft in der Ariosophie - dem aufkeimenden Rassismus des frühen 20. Jahrhunderts - und in der Theosophie, die seit Anbeginn rassistischen Vorstellungen zuneigte, nicht aber im Heidentum der vorchristlichen Zeit. Relinfo stellt darauf hin die Frage, ob der Rabenclan, wenn er die im Blick auf andere Gruppierungen konsequenten kritischen Analysen auch auf sich selbst anwenden würde, zu einem grundsätzlich anderen Ergebnis kommen würde.
Die Antwort ist ja. Wir versuchen, soweit es überhaupt möglich ist, die erwähnten Konstrukte des 19. und 20. Jahrhunderts aus unserem Religionsverständnis zu eliminieren. Wir wissen, dass es z. B. "die" Germanen als abgrenzbare Völkergruppe niemals gab. Unsere Grundlagen sind vor allem wissenschaftlich anerkannte historische, ethnologische und sprachwissenschaftliche Fakten. Wenn wir uns mit Verschwörungstheorien, schwarzer Esoterik oder den Machtmechanismen, die "Magier" vom Schlage Crowleys oder LeVeys benutzten, beschäftigen, dann unter kritischen Vorzeichen. Wir sind uns bewusst, dass germanische, keltische, altgriechische u. A. kultische und soziale Praktiken nicht unkritisch für moderne heidnische Gruppen übernommen werden können.

Wir sind ausdrücklich an einer Zusammenarbeit mit "Krokodil" bzw. EBIS e. V. interessiert, denn Aufklärung über "Sekten" und destruktive Kulte liegt auch uns am Herzen.

Mit freundlichen Grüßen,

Martin Marheinecke

Mitglied der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit des Rabenclan e. V.



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Bücherspiegel 2016
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Óskmejyar Teil 1 - Die Walküren in der Helgaquiða Hundingsbana I (von Hans Schuhmacher)
Thesen zur Germanischen Frau (von Hans Schuhmacher)
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