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Kuehne Spicer ORD Kap 54
28.04.2017, 09:55

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Der Odinic Rite Deutschland - Neuheidnische Religion im Spannungsfeld neurechter Religiosität

von Berna Kühne-Spicer
- Alle Rechte bei der Autorin -

5. Odinic Rite und ORD - Ein Vergleich mit dem Original

5.4 Odinistische Pflichten gegenüber Rasse, Volk und Familie

Das an Rassen ausgerichtete und auf Sippenloyalität gegründete Konzept des Odinic Rite zieht sich tief durch die Geschichte und Struktur der Organisation. Dies wird deutlich, wenn man das Grundsatzpapier "This is Odinism - Guidelines for Survival" genauer betrachtet, das von dem Gründer und ersten Chef des Odinic Rite, John Yeowell, 1974 als Broschüre veröffentlicht wurde. Sie wurde 1983 überarbeit und neu veröffentlicht.

Hier findet sich eine erste Formulierung der für Mitglieder des Odinic Rite gültigen Neun Pflichten:

"Is there a table of commandments that sets out the rules to be followed by Odinists? The main rules of Odinist conduct are listed in the Nine Charges which are:

1. To maintain candor and fidelity in love and devotions to the tried friend: though he strike me I will do him no scathe.
2. Never to make a wrong some oath: for great and grim is the reward for the breaking of plighted troth.
3. To deal not hardly with the humble and lowly.
4. To remember the respect that is due great age.
5. To suffer no evil to go unremedied and to fight against the enemies of family, nation, race and faith: my foes will I fight in the field nor be burnt in my house.
6. To succor the friendless but to put no faith in the pledged word of a stranger people.
7. If I hear the fool's word of a drunken man I will strive not: for many a grief and the very death groweth out of such things.
''8. To give kind heed to dead men: straw-dead, sea-dead or sword-dead. 9. To abide by the enactments of lawful authority and to bear with courage and fortitude the decrees of the Norns. "

Übersetzung:
1. dem erprobten Freunde aufrichtig und treu in liebevoller Hingabe zur Seite zu stehen: und so er mich schlüge, will ich ihm doch keinen Schaden zufügen
2. niemals einen falschen Eid zu schwören: denn groß Unheil wird ihm zum Lohne, der gelobte Treue bricht
3. Milde walten zu lassen gegen die Demütigen und Bescheidenen
4. den Respekt nicht zu vergessen, der hohem Alter gebührt
5. nicht hinnehmen, dass Böses ungesühnt fortdauern kann, und kämpfen gegen die Feinde von Familie, Nation, Rasse und Glauben: Meine Feinde will ich im Felde bekämpfen und mich nicht [von ihnen] in meinem Haus verbrennen lassen
6. dem Verlassenen beizustehen, doch keinen Glauben zu schenken eines fremden Volkes Schwur
7. Hör ich das Narrenwort eines trunkenen Mannes, so will ich nicht mit ihm kämpfen: denn viel Kummer und auch Tod entwachset solchem Tun
8. den Toten Achtung zu erweisen: gleich, ob sie auf dem Stroh, auf See oder durch das Schwert gestorben sind
9. den Erlässen rechtmäßiger Autorität Folge zu leisten und mit Tapferkeit und Fassung der Nornen Dekret zu ertragen

(Quelle: http://www.geocities.com/odinistlibrary/OLArticles/Articles/thisisodinism.htm)

Dass in den Pflichten Formulierungen vorkommen, die durchaus irritieren, ist dem Autor bewusst. Doch selbst die erläuternden Kommentare, die diesen Pflichten folgen, machen deutlich, dass zum - hier erstmals in Kapitel 4 im Zusammenhang mit der deutschen Tochter ORD beschriebenen - Schutzbestreben gegenüber der eigenen Weltanschauung bei der britischen Mutterorganisation der Rassenschutz hinzukommt:

"The first four Charges seem fairly innocuous, but I must say the Fifth Charge sounds rather sinister! Isn't it all very violent and retributive? "To suffer no evil to go unremedied," does appear to run contrary to the trends of modern progressive thinking. And the idea of fighting "against the enemies of family, nation, race and faith" would be anathema to many people. Unlike the Christian, whose duty it is to "turn the other cheek" (advice that is more often observed in the breach than otherwise) and to be patient and long-suffering under the most grievous attacks, it is the duty of the Odinist to punish wrongs and above all those wrongs offered to his own family and kin. Society's enemies already know the basic law of life: that the race is to the strong and that the meek will inherit the earth only when the earth inherits them dust to dust. Others should also earn to recognize this truth. "

Übersetzung:
"Die ersten vier Pflichten wirken ja einigermaßen unschuldig, aber ich muss schon sagen, die Fünfte Pflicht klingt ziemlich bösartig! Ist das nicht alles sehr gewalttätig und vergeltungsbetont? Der Grundsatz, "es nicht zuzulassen, dass Böses fortdauern kann", mag den Eindruck erwecken, er stünde in Widerspruch zum Trend der modernen, progressiven Denkweise. Und die Idee, "gegen die Feinde von Familie, Nation, Rasse und Glauben" zu kämpfen, wäre für viele Leute sicher völlig unakzeptabel. Im Gegensatz zum Christen, dessen Pflicht es ist, "die andere Wange hinzuhalten" (eine Verhaltensmaßregel, die vornehmlich Beachtung findet, indem dagegen verstoßen wird) und geduldig leidend die schlimmsten Angriffe zu ertragen, ist es die Pflicht des Odinisten, Unrecht zu bestrafen, vor allem Unrecht, das seiner Familie und Verwandtschaft zugefügt wird. Die Feinde der Gesellschaft kennen bereits das Grundgesetz des Lebens: dass die Rasse nur aus Starken besteht und dass die Schwachen die Erde nur erben werden, wenn sich ihr Staub mit dem der Erde vereint. Auch andere verdienten, diese Wahrheit anzuerkennen."

Und auch die Erläuterungen zu sechsten Pflicht können nicht verhehlen welches Misstrauen zu fremden Kulturen vorliegt:

"The Sixth Charge speaks about putting no faith in the pledged word of a stranger people. What is meant by "a stranger people"? By "a stranger people" we mean those from different cultures than our own. It is a warning that words often mean different things to different peoples, that their standards are not always the same as our own. It is simply one of those things in life that ought to be widely known and appreciated but does not seem to be! "

Übersetzung:
"Die Sechste Pflicht spricht davon, dem Schwur eines fremden Volkes nicht zu vertrauen. Was ist mit "fremdem Volk" gemeint? Mit "eines fremden Volkes" meinen wir jene Völker, die sich von unserer eigenen unterscheiden. Es ist eine Warnung, dass Worte bei verschiedenen Völkern unterschiedliche Bedeutungen haben können, dass ihre Standards nicht immer den unseren entsprechen. Das ist ein typischer Fall von Umständen, die eigentlich weithin bekannt und geschätzt sein sollten, es aber anscheinend nicht sind!"

Die prekäre Formulierung, gegen die Feinde der Rasse zu kämpfen, ist in einer aktuellen Fassung der Neun Pflichten, wie sie derzeit auf der Website des Odinic Rite zu finden sind, gestrichen worden:

"The Nine Charges

1. To maintain candour and fidelity in love and devotion to the tried friend: though he strike me I will do him no scathe.
2. Never to make wrongsome oath: for great and grim is the reward for the breaking of plighted troth.
3. To deal not hardly with the humble and the lowly.
4. To remember the respect that is due to great age.
5. To suffer no evil to go unremedied and to fight against the enemies of Faith, Folk and Family: my foes I will fight in the field, nor will I stay to be burnt in my house.
6. To succour the friendless but to put no faith in the pledged word of a stranger people.
7. If I hear the fool's word of a drunken man I will strive not: for many a grief and the very death groweth from out such things.
8. To give kind heed to dead men: straw dead, sea dead or sword dead.
9. To abide by the enactments of lawful authority and to bear with courage the decrees of the Norns.
[...]
©2005 The Odinic Rite "''

Übersetzung:
Die Neun Pflichten

1. dem erprobten Freunde aufrichtig und treu in liebevoller Hingabe zur Seite zu stehen: und so er mich schlüge, will ich ihm doch keinen Schaden zufügen
2. niemals einen falschen Eid zu schwören: denn groß Unheil wird ihm zum Lohne, der gelobte Treue bricht
3. Milde walten zu lassen gegen die Demütigen und Bescheidenen
4. den Respekt nicht zu vergessen, der hohem Alter gebührt
5. nicht hinnehmen, dass Böses ungesühnt fortdauern kann, und kämpfen gegen die Feinde von Glauben, Volk und Familie: Meine Feinde will ich im Felde bekämpfen und mich nicht [von ihnen] in meinem Haus verbrennen lassen
6. dem Verlassenen beizustehen, doch keinen Glauben zu schenken eines fremden Volkes Schwur
7. Hör ich das Narrenwort eines trunkenen Mannes, so will ich nicht mit ihm kämpfen: denn viel Kummer und auch Tod entwachset solchem Tun
8. den Toten Achtung zu erweisen: gleich, ob sie auf dem Stroh, auf See oder durch das Schwert gestorben sind
9. den Erlässen rechtmäßiger Autorität Folge zu leisten und mit Tapferkeit der Nornen Dekret zu ertragen

(Quelle: http://www.odinic-rite.org/virtues.html)

Interessant ist, dass zwar die Wörter "Rasse" und "Nation" gestrichen wurde, allerdings die xenophob anmutende Formulierung "to put no faith in the pledged word of a stranger people" beibehalten wurde. Es spricht einiges dafür, dass die Formulierung lediglich aus taktischen Gründen geändert wurde. Die völkische und biologistische Ausrichtung ist weiterhin vorhanden, wie die aktuellen Selbstbeschreibungen der Organisation zeigen. Auch die deutlich xenophoben und/oder rassistischen Ansichten sind in aktuellen Texten untergebracht, welche mit dem bedeutsamen Copyright "©2003 The Odinic Rite" und "©2005 The Odinic Rite" versehen sind. Es dürfte hier eher der Fall vorliegen, dass der Odinic Rite in den letzten Jahren versucht, die anstößige Formulierung "Rasse" zu ersetzen. Dafür spricht auch, dass die besonders heiklen Aufsätze der Vordenker zwar ursprünglich in den offiziellen Medien der Organisation verbreitet wurden, auf der offiziellen Website des Odinic Rite aber nicht (mehr) auffindbar sind, sondern nur noch in der privat geführten Internet-"Bibliohek" enthalten sind. Allerdings ist der rassistische Aufsatz von Heimgest auch dort mit einem "©2003 The Odinic Rite" versehen.

Im Übrigen verdienen auch andere Pflichten, die der Odinic Rite seinen Mitgliedern auferlegt, genauere Betrachtung, denn sie scheinen sektenhafte Strukturen widerzuspiegeln:

Dies wird z. B. an den Auflagen deutlich, die der britische OR seinen Mitgliedern hinsichtlich ihres Familienlebens macht:

"Members are expected to maintain family loyalty. "
©2005 The Odinic Rite "
Übersetzung:
Von Mitgliedern wird erwartet, dass sie sich ihrer Familie gegenüber loyal verhalten.

Diese Verpflichtung greift doch sehr erheblich in das Privatleben der Mitglieder ein. Religionsgemeinschaften, die sich in der Mitte einer liberalen Gesellschaft zu Hause fühlen, nehmen von solch deutlichen Anweisungen normalerweise Abstand - und das aus gutem Grund.

"To educate one's Children in the spirit of the Odinic Rite."
©2005 The Odinic Rite "
Übersetzung:
Ihre Kinder im Geiste des Odinic Rite erziehen.

Die ausdrückliche Pflicht, seine Kinder im Sinne des Odinismus zu erziehen, stellt jedenfalls eine massive Einschränkung der Entscheidungsfreiheit der Mitglieder und ihrer Familien dar.

Doch nicht nur hinsichtlich ihrer Einstellung zur Familie und der religiösen Erziehung ihrer Kinder macht der britische Odinic Rite seinen Mitgliedern Vorschriften, sondern auch hinsichtlich der Gestaltung des Familienlebens im Alltag:

'"Members of de Odinic rite place high regard on the importance of the family and encourage at least one night a week be reserved as Family Night which is spent at home with the family ..."
Übersetzung:
Mitglieder des Odinic Rite messen familiären Belangen große Bedeutung bei und bemühen sich darum, wenigstens einen Abend pro Woche zu Hause im Kreise der Familie zu verbringen [...]"

Es ist sicher im Prinzip ein lobenswerter Ansatz, das Familienleben der Mitglieder fördern zu wollen. Die Umsetzung per Verpflichtung erscheint jedoch problematisch und erinnert an religiöse Gemeinschaften mit sektenähnlichen Tendenzen. Die Problematik wird noch deutlicher angesichts der Tatsache, dass ein Austritt aus dem britischen Odinic Rite ausdrücklich nicht möglich ist:

"The act of profession is irrevocable by the individual: [...] it is not possible to "resign" as though it were a club.[...] Once professed, the oaths taken always apply."
Übersetzung:
Der einmal geleistete Schwur auf den Odinic Rite kann vom Einzelnen nicht widerrufen werden: [...] Austritt wie z.B. aus einem Verein ist nicht möglich. [...] Der geleistete Eid gilt unabänderlich.

(Quelle: http://www.odinic-rite.org/qa.htm#aims)


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