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Janine Esser Ostara
28.04.2017, 09:55

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Ostara - Alban Eilir - Summer Finding

Dies ist die Zeit, da der Frühling wiederkehrt; die fröhliche Zeit; die Zeit des Säens, wenn das Leben aus der Erde hervorbricht und die Ketten des Winters gesprengt werden. Licht und Dunkel sind von gleicher Dauer; es ist eine Zeit des Gleichgewichts, da alle Elemente in uns zu neuer Harmonie finden müssen.

Der Sonnenprinz steckt seine Hand aus, und Kore, die dunkle Jungfrau, kehrt aus dem Land des Todes zurück. Sie ist eingehüllt in den frischen Regen und atmet den süssen Duft der Sehnsucht. Wo sie hintreten, spriessen wilde Blumen empor. Während sie tanzen, wandelt sich Verzweiflung zu Hoffnung, Trauer zu Freude, Mangel zu Überfluss. Mögen sich unsere Herzen mit dem Frühling öffnen! Seid gesegnet!
Ostara-Gesang

Ode an das Licht

Ostara hat seinen Namen von dem Licht der Sonne, die im Osten aufgeht. Die Tage werden merklich länger, es wird wärmer, der Wind schneidet nicht mehr. Sanft scheint das Sonnenlicht auf Zweige, Steine, alles um einen herum und nimmt ihm die Schärfe der Konturen. Alles erscheint wie gemalt, Pastelltöne in Weichheit und Reinheit.

Woher jedoch die Bezeichnung Ostara genau stammt, ist nicht ganz geklärt. Einige vermuten er stamme von der germanischen Göttin des Frühlings Ostara ab, wobei es nicht ganz klar ist, ob es jene Göttin zu damaliger Zeit überhaupt gab. Nun, dafür gibt es sie jetzt, und sie wurde wohl abgeleitet von der angelsächsischen Göttin Eostre - die Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, da sie ihre Eigenschaften aufweist. Des Weiteren heisst sie in der griechischen Mythologie Eos, bei den Römern Aurora , Göttin der Morgenröte. Manche wiederum leiten Ostara auch von Astarte ab, die auch oft mit der babylonischen Ishtar gleichgesetzt wird. Zu jener Zeit wurden und werden die "Osterfeuer" gezündet, die als Symbol für die Sonne stehen. Sie, die der Mittelpunkt unseres Lebens ist, ohne die kein Leben möglich wäre. Das Feuer ist Zerstörer, Vernichter des Alten, Verbrauchten, sei es materielle Güter oder abgenutztes Gedankengut. Zugleich ist das Feuer aber auch reinigend, es befreit die Schösslinge vom moderigen Unterholz, es verbrennt den Schmutz, Unrat, damit etwas Neues entstehen kann. Es vereint die Dualität von "Gut und Böse", es nimmt und gibt, es frisst und wärmt, es tötet und spendet Leben.

Ode an das Leben

Es ist die Zeit des Wachstums, junge Triebe ragen ihre Köpfe aus der Erde empor, an den Bäumen sind die ersten zarten Knospen zu finden. Auch heute noch ist es Brauch, in jener Zeit, Zweige in seine Wohnung zu stellen, z.B. Weide, um sich an dem erwachenden Leben zu erfreuen. Die ersten Frühlingsblumen zeigen sich in ihrer Pracht, durchziehen die Landschaft mit Farbe. Auch die Zugvögel kehren langsam wieder Heim, wodurch Ostara auch den Beinamen "Vogelfest" bekam. Zu damaliger Zeit standen die einfachen Bauersleute in der Frühe auf, den Himmel beobachtend, und sobald die Schwärme gesichtet wurden, gab es ein köstliches Fest, um den Sieg über den Winter zu feiern.

War vor kurzem noch die Zeit der Schwangerschaft - der Gedanken im Kopf, des Lebens der Natur - ist jetzt die Zeit des Gebärens gekommen. Eine Zeit, in der das Unsichtbare sichtbar wird, das Verborgene an die Oberfläche kommt. Der günstige Augenblick, seine Wünsche, Pläne, Träume in die Tat umzusetzen, ihnen Form zu verleihen und Ausdruck zu gewähren. Neuanfänge können vollzogen werden. Es ist die Rückkehr des Lebens. Einige wildlebende Tiere (Kühe, Hirsche, Rentiere) werfen zu dieser Zeit ihre Junge, und auch bei Menschen war die Geburtenrate zu damaliger Zeit erhöht, so ist denn die magische Mitsommernacht doch auch ein äußerst passender Zeitpunkt, ein Kind zu zeugen.

Tag ist gleich Nacht

Das Fest Ostara ist das erste Sonnenfest nach den Raunächten und wird zum Frühlingsanfang begangen, an der Tagundnachtgleiche (Äquinoktium, oder auch Equinox). Die Tagundnachtgleichen sind die beiden Tage im Jahr, an denen die Sonne an den so genannten Äquinoktialpunkten steht. An jenen Tagen sind das Licht und die Dunkelheit gleich stark, doch wird zum Frühlingsäquinoktium das Licht siegen, die Zeit des Wachstums hat begonnen. Aufgrund der Schaltjahre in unserem Kalender kann der genaue Zeitpunkt geringfügig schwanken. Das Frühlingsäquinoktium fällt zwischen dem 20. und 22. März.

Nach der traditionellen Zählung ist es allerdings nicht der Beginn, sondern die Mitte des Frühlings.

Eigentlich ist Equinox keine Zeit, in der die Leute zu damaliger Zeit Feste feiern konnten, zu viel hatten sie auf ihren Feldern zu tun, so ist es doch die Zeit der Aussaat. Doch Ostara war der Zeitpunkt, den Göttern zu huldigen, die Felder und Höfe um Segen zu bitten, damit sie wachsen und Nahrung bringen. Zum Äquinoktium geschöpftes Wasser hat reinigende, heilende und weihende Wirkung. Im Nordgermanischen heißt "austr" auch Begießen, was jenem Wasser häufig getan wurde. Nach alten Bräuchen wurden die Felder mit dem Heiligen Wasser gesegnet oder gar die Menschen selbst, was das Christentum zur Taufe erklärte.

Ode an die Fruchtbarkeit

Es ist die Zeit der langsam erwachenden Reife, die "Blüte der Jugend", des gegenseitigen sich umwerbens, die sich entwickelnde Fruchtbarkeit des Seins. Zwar ist es noch nicht soweit, sich diesem Zustand auch schon hinzugeben, doch liegt ein süsses Versprechen in der Luft, das jene Zeit bald kommen wird.

Es ist nicht verwunderlich, dass die beiden Hauptsymboliken an Ostara, der Hase und das Ei, sind, verkörpern sie beide die Fruchtbarkeit.

Eier galten jeher und fast überall auf der Welt als Symbol der Geburt und Wiedergeburt. Aus ihm entsteht Leben, es schenkt Leben, und es nährt Leben. Zu Ostara wurde das Ei oftmals als Opfergabe gebracht. Die Eier wurden des Weiteren verschenkt, an liebe Bekannte, Freunde, Kinder, Fremde. Die häufigste Farbe in der die Eier getränkt wurden, war rot, die Farbe des Lebens, des Feuers. Gleichzeitig symbolisiert das Ei aber auch den Tod, der der Wiedergeburt voraus geht. In manchen Naturvölkern wurde die Grabstätte in Ei-Form erbaut, und auch im Inneren fand man eiförmige Reliquien, oder gar Eier selbst. Über die Bedeutung des Hasen gibt es mehrere Überlieferungen, hier nur die geläufigste. Der Hase ist das heilige Tier Eostres, ihr Gefährte, nicht umsonst wird dem Hasen extreme Fruchtbarkeit nachgesagt, ist eine Hasin doch imstande tausenden Jungen das Leben zu schenken. Auch die Triebhaftigkeit der kleinen Wald und Wiesengefährten machen sie zu einem Fruchtbarkeitssymbol. Eine interessante Diskrepanz gibt es übrigens in der Meinung, ob man Hasen zu jener Zeit essen dürfte. In Irland beispielsweise befolgen Bäuer Innen? bis heute das matriarchalische Tabu gegenüber Hasenfleisch. Sie sagen, "einen Hasen zu essen heißt, seine Großmutter essen". Andererseits gibt es Überlieferungen, dass man nur in der Zeit des Ostara Hasenfleisch essen dürfte, wofür auch das päpstliche Verbot, ausgesprochen im Jahre 755 gegen den Verzehr des Hasen sprechen könnte. Später hat man dann Kuchen und Brot in Form von Hasen gebacken, vielleicht um den Brauch doch weiterführen zu können.

Ode an die Gefühle

Und kennt sie nicht jeder, die "Frühlingsgefühle"? Die Hormone, die zu dieser Zeit verrückt zu spielen scheinen, bei Mensch und auch bei Tier. Man sieht die Welt mit neuen Augen, man Verliebt sich in die Schönheit, die nun wieder herrscht, - der Menschen, der Natur, des Selbst, und die Schönheit des Lebens, das nun endlich zurückkehrt.

Somit allen ein blühendes Erwachen und den Segen der Götter

Janine Esser Zu Ostara 2003 << Bewusst sein - oder nicht sein! | Liste Nach Autoren | Antidemokratische Strömungen im naturreligiösen Umfeld - eine oberflächliche Einführung >>

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