Rabenclan

Verein zur Weiterentwicklung heidnischer Traditionen e.V.

Krokodil
Analyse Interview Einleitung
28.04.2017, 09:55

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Der Missbrauch von Zitaten in den Texteinleitungen

oder:

Wie suggeriert man, dass der Rabenclan e.V. Angst vor kritischen Fragen hat

Sowohl dem kommentierenden Informationstext der "Aufklärungsgruppe Krokodil" über den Rabenclan e.V. ("Bücher aus dem Giftschrank des New Age") als auch dem sogenannten "Exklusiv-Interview" mit letzerem ist eine erläuternde Einleitung vorgeschaltet, die aus Sicht der "Aufklärungsgruppe" die Geschichte des Kommunikationsprozesses beschreibt. Im folgenden wird untersucht, wie die "Aufklärungsgruppe Krokodil" in dieser Einleitung eine bestimmte inhaltliche Tendenz vorbereitet. Dabei werden mit Hilfe verschiedener Details die tendenziöse Wortwahl und Verwendung von Originalzitaten veranschaulicht. Als Textgrundlage wird die Veröffentlichung des Interviews in seiner Fassung vom 21. Februar 2005 auf der Website der "Aufklärungsgruppe Krokodil" verwendet.

Es läßt sich feststellen, dass die Einleitung einen erzählerischen Spannungsbogen aufbaut, der das Bemühen der "Aufklärungsgruppe Krokodil" um einem anfänglich nicht vollständig kooperationsbereiten Gesprächspartner illustriert. Die Entwicklung der Kommunikation zwischen den ungleichen Dialogpartnern wird dergestalt geschildert, dass der Rabenclan e.V. in einer anfänglichen Euphorie erst einer Beantwortung der Fragen der Aufklärungsgruppe Krokodil zustimmt, um im Prozess einer näheren Auseinandersetzung dann doch Schwierigkeiten mit der öffentlicher Transparenz zu bekommen und vor einer Beantwortung zurückzuschrecken. Im weiteren scheint es dann dem Kommunikationsgeschick Jörg Stolzenbergers von der "Aufklärungsgruppe Krokodil" zu verdanken gewesen sein, dass eine Beantwortung der Fragen überhaupt geglückt ist.

Warum diese Geschichte so und nicht anders durch die "Aufklärungsgruppe Krokodil" erzählt wird - was also die Intention für ein solches Verhalten ist -, soll an anderer Stelle besprochen werden. Hier soll lediglich aufgezeigt werden, wie in dem untersuchten Textabschnitt Formulierungen und Sätze aus der E-Mail-Kommunikation der beiden Organisationen kontextfremd benutzt werden. Um den Spannungsbogen zu belegen, werden Zitate des Rabenclan e.V. in einen neuen Bedeutungszusammenhang gebracht, von Texttreue kann nicht die Rede sein. Die Umdeutung von Begründungszusammenhängen und umdatierte zeitliche Abläufe unterstützen dieses Vorgehen und dienen dem Zweck, den erzählerischen Spannungsbogen zu tragen. Im folgenden wird dies im Detail dargelegt.

Der Anfangspunkt des evolutionären Bogens wird durch den ersten Satz der Einleitung markiert.



Text aus der Einleitung des Interviews:

Frau Berna Kühne-Spicer, Vorstandsmitglied des Rabenclan e.V. mit Sitz in Everswinkel / Westfalen, sah zunächst kein Problem darin, die Fragen der Aufklärungsgruppe Krokodil zu beantworten. Sie bat lediglich um Verständnis dafür, dass die Beantwortung sich verzögern würde, da einerseits die Fragen „recht umfangreich“ seien und daher eine „differenzierte Beantwortung erfordern“ und des weiteren alle im Verein ehrenamtlich arbeiten und man „privat auch meist recht intensiv in Anspruch genommen“ wird.

Vergleich mit der zitierten Originalpassage:
Die erste Reaktion auf den Fragenkatalog (E-Mail Berna Kühne-Spicer am 9. Dezember 2004)

Der von Ihnen aufgelistete Fragenkatalog ist recht umfangreich und erfordert differenzierte Beantwortung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn die Beantwortung deshalb vielleicht etwas längere Zeit in Anspruch nimmt. Wir alle arbeiten ehrenamtlich, und gerade zu dieser Jahreszeit ist man auch privat meist recht intensiv in Anspruch genommen.(1)



Vergleicht man die Originalpassage, so fällt auf, dass der Bezug auf die weihnachtlichen Festtage ausgelassen wird. Die Textverarbeitung durch die „Aufklärungsgruppe Krokodil“ besagt in diesem Zusammenhang, dass alle Mitglieder des Rabenclan e.V. "privat auch meist recht intensiv in Anspruch genommen" werden. Eine Formulierung, die irritiert. Man fragt sich als Leser: Was sind denn das für Menschen, die da "recht intensiv" in Anspruch genommen werden? Wovon werden sie denn so mysteriös in Anspruch genommen? Und warum arbeiten sie ehrenamtlich in einem Verein mit, wenn sie so stark in Anspruch genommen sind? Durch diese nicht beantwortete Frage wird an zwei unterschiedliche Assoziationskontexte angeschlossen. Der erste Assoziationskontext läßt die so dargestellte Begründung von Berna Kühne-Spicer auf einmal fadenscheinig und wie eine Ausrede des Rabenclan e.V. wirken. Der zweite lässt an seltsame Praktiken denken, die wohl die Mitglieder ähnlich wie bei Sekten "völlig" unter Beschlag nehmen: da treibt man wohl – wie sollte man es auch anders erwarten bei "Heiden" – obskure Dinge beim Rabenclan.

Die erste Assoziationsdimension wird im weiteren Verlauf der Einleitung weiter bedient. Denn die Einleitung erzählt anschließend davon, wie im weiteren Fortgang des Dialogs der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ mit der obskuren Gruppe Rabenclan „Schwierigkeiten“ aufgetaucht seien.



Text aus der Einleitung:

Trotz der ersten uneingeschränkten Bereitschaft des Arbeitskreises Rabenclan e.V. auf unsere Fragen, die wir Anfang Dezember 2004 stellten, umfassend zu antworten, ergaben sich Anfangsschwierigkeiten. Meine Fragen wurden kritisch beäugt und zum Teil als „heikel“ angesehen. So teilte mir Martin Marheinecke, als Mitglied der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit des Rabenclan e.V., schriftlich mit, dass meine Interviewfragen bisher keine Beantwortung erhalten hätten, da man sich als „entschiedener Gegner von manipulierenden Psychogruppen und destruktiven Kulten“ verstehe. Da ich mich aber gerade auch mit dieser Materie beschäftige, fühlte man sich wohl in die Ecke von solchen Gruppierungen gedrängt bzw. man dachte, dass die Beantwortung der Fragen zu „Missverständnissen“ führen könnte.



Inhalt dieser Textpassage ist also, dass der Rabenclan e.V. kurz nach Beginn der Kommunikation ein Problem mit der Beantwortung des Fragenkatalogs bekommen habe. Er habe Fragen "kritsch beäugt" und als "heikel" angesehen und befürchtet, dass "die Beantwortung zu Missverständnissen führen könnte". Der Leser erfährt, dass der Rabenclan e.V. als Begründung für sein Zögern angegeben habe, dass er sich durch seine Gegnerschaft zu Sekten und Psychogruppen doch ausreichend als falscher Adressat für eine kritische Befragung qualifiziert hätte - was als Hinweis auf eine Vermeidungsstrategie oder - wohlwollender - als eine tiefsitzende Angst des Rabenclan e.V. gegenüber einer Stigmatisierung interpretiert werden kann.

Die Textpassage bezieht sich auf drei Emails des Rabenclan e.V., die nach den Weihnachtsfeiertagen an die „Aufklärungsgruppe Krokodil“ gesendet wurden. Vergleichen wir die Textverarbeitung der "Aufklärungsgruppe Krokodil" also mit den Originalen:



Vergleich mit zitierter Originalpassage 1:
Zweite Reaktion auf den Fragebogen (E-Mail von Martin Marheinecke vom 30. Dezember 2004)

Aus verschiedenen Gründen haben wir Ihre Interviewfragen, die Sie uns per eMail zukommen ließen, bisher nicht beantwortet.
Um möglichen Missverständnissen zuvor zu kommen: Wir als Rabenclan verstehen uns als entschiedene Gegner von manipulierenden Psychogruppen und destruktiven Kulten. Wir wissen die Arbeit von Organisationen wie EBIS e.V. sehr zu schätzen. (...)
Wenn ich Ihre Fragen richtig interpretiere, erregt der Rabenclan Ihr Misstrauen dadurch, dass Ihnen unsere Abgrenzung zum Okkultismus und Satanismus im weiteren Sinne unzureichend erscheint. Der Rabenclan könnte also unter Umständen eine Organisation mit einer okkulten / satanistischen Agenda sein.(...) [Auf den nächsten zwei Seiten folgt die ausführliche Beantwortung erster Punkte des Fragenkatalogs]
Wir sind ausdrücklich an einer Zusammenarbeit mit "Krokodil" bzw. EBIS e. V. interessiert, denn Aufklärung über "Sekten" und destruktive Kulte liegt auch uns am Herzen.

Vergleich mit zitierter Originalpassage 2:
Dritte Reaktion auf den Fragebogen (E-Mail von Berna Kühne-Spicer vom 2. Januar 2004)

Nachdem jetzt die Feiertage vorüber sind, können wir uns nunmehr um die detaillierte Beantwortung Ihrer aktuellen Fragenzusammenstellung kümmern. Da wir intern grundsätzlich Meinungspluralität pflegen, lassen sich diverse Ihrer Fragen erst nach interner Rücksprache beantworten. Die dazu nötige Kommunikation und Abstimmung erfolgt ausschließlich per E-Mail, da die entsprechenden Beteiligten in ganz Deutschland verstreut wohnen und zu unterschiedlichen Tageszeiten über die erforderliche Freizeit verfügen. Bitte haben Sie also Verständnis dafür, dass wir Sie vorerst weiterhin um Geduld bitten müssen. Wir schätzen, daß wir Ihnen unsere Antworten vielleicht erst in etwa 2-3 Wochen zusenden können.

Vergleich mit zitierter Originalpassage 3:
Vierte Reaktion auf den Fragebogen (E-Mail von Martin Marheinecke vom 2. Januar 2004)

Leider kann ich Ihnen Ihre verbliebenen Fragen nicht sofort beantworten, da der "Rabenclan - Arbeitskreis für Heiden in Deutschland e. V." sehr viel Wert auf Meinungspluralität legt und deshalb sehr viel interner Rücksprachebedarf über Ihre Fragen besteht. Außerdem arbeiten wir, wie Ihnen Berna Kühne-Spicer bereits schrieb, alle ehrenamtlich, fast alle sind wir berufstätig, das Durchschnittalter der "Raben" liegt deutlich über 30, viele von uns haben Familie und Kinder, was uns zusätzlich auf Trapp hält. Nicht zuletzt haben auch wir Heiden gerade wichtige und aufwendige Feiertage hinter uns.
Sie können innerhalb der nächsten 3 Wochen mit eine autorisierten und umfassenden Antwort auch auf "heikle" Punkte rechnen.



Im Vergleich der Textverarbeitung durch die „Aufklärungsgruppe Krokodil“ mit den Originaltexten fällt zuerst ein Austausch der Begründung auf, die der Rabenclan e.V. für die Tatsache angibt, dass er nicht sofort den Fragenkatalog beantwortete. Alle drei E-Mails des Rabenclan e.V. nennen im Original als Grund sowohl die vergangenen Feiertage als auch das umständliche basisdemokratische Prozedere des Vereins. Diese beiden Begründungen werden in der Darstellung der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ nicht einmal erwähnt. Stattdessen wird die schon erwähnte seltsame Begründung aufgeführt, dass der Rabenclan sich als entschiedener Gegner von manipulierenden Psychogruppen und destruktiven Kulten sehe. Im Original steht diese Formulierung jedoch in keinem Bezug zu der Frage, ob der Fragebogen für den Rabenclan e.V. problematisch sei oder nicht. Sie wird hier verwendet, um eine generelle Positionsbestimmung am Anfang einer Kommunikation einzuleiten und um eine Wertschätzung der Arbeit der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ zu bekunden, die gegen ebenjene Gruppen vorzugehen versucht, die auch der Rabenclan e.V. ablehnt. Probleme mit den gestellten Fragen oder "Schwierigkeiten" bei der Beantwortung taucht in den Originalen in diesem Zusammenhang gar nicht auf. Das Zitat wird also in der Textverarbeitung der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ aus seinem ursprünglichen Sinnzusamenhang gerissen und in einen neuen eingefügt, um eine bestimmten Darstellung zu unterstützen.

Eine ähnliche Textverfremdung liegt vor, wenn man sich der Benutzung der beiden anderen zitierten Formulierungen "heikel" und "Missverständnisse" zuwendet. In der Textverarbeitung der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ scheinen es die von Krokodil gestellten Fragen zu sein, die vom Rabenclan e.V. als "heikel" angesehen werden. Im Originaltext von Martin Marheinecke bezieht sich das Wort jedoch nicht auf die gestellten Fragen, sondern auf die Gegenstände dieser Fragen: Marheinecke spricht davon, dass auch eine Beantwortung der "heiklen Punkte" stattfinden wird, also solcher Punkte wie Jugendsatanismus, Abgrenzung von Heiden zu satanischen Gruppen, der sogenannte "Giftschrank" des vereinseigenen Archivs etc. Ob Fragen heikel sind oder die Gegenstände, auf die sie sich beziehen, macht einen Unterschied. Martin Marheinecke bekundet auch keinesfalls den Unwillen, auf diese Punkte einzugehen, sondern sichert im Gegenteil eine baldige Beantwortung zu.

Noch deutlicher wird die Bedeutungsverschiebung bei der Verwendung des Wortes "Missverständnisse". Gemäß der Darstellung der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ scheint der Rabenclan zu befürchten, dass eine Beantwortung der Fragen zu "Missverständnissen" führen könnte. Im Originaltext von Marheinecke dagegen steht dieses Wort nicht in Bezug zu einer angeblichen Scheu vor der Beantwortung der Fragen. Es wird hier im Kontext der grundsätzlichen Positionierung des Rabenclan e.V. verwendet. Verkürzt: Der Rabenclan e.V. lehnt destruktive Kulte ab. Die Formulierung taucht dabei lediglich als stilistisches Mittel der Betonung auf, wie sie bei der Einleitung mit solchen Positionierungen nicht unüblich sind. (Also im Sinne von: "Um zukünftige Missverständnisse gleich einmal auszuräumen: Naturreligiiösität bedeutet keine Sympathie für Satanismus...")

Hier werden also gleich alle drei durch die „Aufklärungsgruppe Krokodil“ aufgeführten Zitate in kontextfremdem Zusammenhang verwendet. Die Stoßrichtung dieser Textverfälschung ist offensichtlich: In allen Originalzitaten des Rabenclan e.V. wird eine deutliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert und eine Beantwortung zugesichert. Die Bereitschaft des Rabenclan e.V. zur Beantwortung wandelt sich im Laufe der Zeit nicht. Die Beantwortung braucht jedoch aufgrund der Feiertage und der behäbigen Abstimmungsprozesse in einer basisdemokratischen Organisation Zeit. In der Textverarbeitung der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ wird dagegen ein dramaturgischer Bogen geschlagen, welcher impliziert, es habe sich nach anfänglicher Euphorie im Rabenclan e.V. eine Ängstlichkeit vor der Beantwortung der Fragen breit machte, die dann glücklicherweise durch die „Aufklärungsgruppe Krokodil“ beschwichtigt werden konnte.

Dieser dramaturgische Bogen wird auch am Ende der Einleitung weiter aufrechterhalten, wenn die glückliche Beseitigung der Schwierigkeiten geschildert wird:



Text aus der Einleitung:

Erst als ich Martin Marheinecke gegenüber meine (Kritik)-Punkte offen schriftlich ansprach, löste dies offenbar die anfängliche Spannung auf und führte zu einem Dialog. Man versprach mir meine Fragen, nach vorheriger gemeinsamer Beratung im Verein, innerhalb von drei Wochen ausführlich zu beantworten.
Da sich manche meiner Fragen auch auf Äusserungen der Pressesprecher des Rabenclan e.V. (Martin Marheinecke und Duke Meyer) bezogen, war es für mich verständlich, dass Martin Marheinecke nur beschränkt Stellung zu einigen der Fragen nahm und der Rest der Fragen durch die „Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit“ des Rabenclan-Verein seine Beantwortung erhielt. Dem "Rabenclan - Arbeitskreis für Heiden in Deutschland", so teilte mir die AG Öffentlichkeitsarbeit von Rabenclan schriftlich mit, „ist es wichtig, als Organisation transparent zu sein“ und so beantwortete man schliesslich schriftlich den „umfangreichen Fragenkatalog“.



Die Textpassage bezieht sich auf eine E-Mail von Jörg Stolzenberger vom 30. Dezember 2004 an den Rabenclan e.V.. Der Text suggeriert, dass der Dialog zwischen der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ und dem Rabenclan erst begonnen habe, nachdem Stolzenberger ausführlich sein Anliegen darlegte. Daraufhin erst Daraufhin erst sei eine Beantwortung der Fragen erfolgt – aufgeteilt in Fragen, die Martin Marheinecke beantwortete und solche, die durch die AG Öffentlichkeitsarbeit des Rabenclan bearbeitet wurden. Der Zeitlauf wird durch die Formulierung "und so beantwortete man schließlich..." unterstrichen.

Liest man jedoch die Originaltexte, so stellt man fest, dass der zeitliche Verlauf der E-Mail-Kommunikation und der Beantwortung nicht mit dieser Dramaturgie übereinstimmen:
Noch am 9. Dezember, am selben Tag also, an dem der Rabenclan e.V. den Fragebogen der „Aufklärungsgruppe Krokodil“ erhalten hatte, wurde Jörg Stolzenberger bereits mitgeteilt, dass die Beantwortung längere Zeit benötigen werde. Den Erhalt dieser Nachricht bestätigte der Wortführer der "Aufklärungsgruppe Krokodil" und zeigte Verständnis dafür. Martin Marheinecke sendete als angesprochener Autor dann Ende Dezember 2004 eine weitere Email an Stolzenberger, in der er erste ausgewählte Fragen beantwortete und seinen in den Fragen erwähnten Aufsatz über Satanismus erläuterte. Die Bereitschaft, Fragen zu beantworten, war also vorhanden, Marheinecke antwortete auf jene Punkte, die ihm am dringslichsten erschienen. Auf diese mehrseitige, ausführliche erste Antwort reagierte Jörg Stolzenberger dann am gleichen Tag mit einer E-Mail, in der er sich genauer erklärte. Er bedankte sich für die Reaktion, bat um Ergänzungen bei jenen Antworten, die ihm nicht ausreichend schienen, und beschränkte "im Hinblick auf die bisherige Stellungnahme" seinen Fragenkatalog. Zudem stellte er weitere Fragen mit der Betonung: "ich wäre dankbar wenn Sie mir auch hierauf noch Antwort geben könnten." Gerade die letzte Formulierung widerspricht also der Schilderung, dass der Rabenclan e.V. erst zu einer Beantwortung und damit zu Transparenz in seinen Angelegenheiten bereit gewesen sei, nachdem Stolzenberger sich weiter eingesetzt habe.

Abschliessend bleibt festzuhalten, dass der interessante tendenziöse Argumentationsstil zwar auch in anderen Texten der "Aufklärungsgruppe Krokodil" beobachtet werden kann, dennoch bei einer Gruppierung mit einem solchen Namen zuerst einmal verblüfft. Wie stark man den Rationalitätsstandards der Aufklärung verpflichtet ist, scheint in Anspruch und Wirklichkeit dorch recht weit auseinanderzuliegen.



Projektgruppe "Schnappi sucht okkulte Raben"



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Fußnoten:
(1) Alle Original-E-Mails von beiden Seiten sind auf der Website des Rabenclan e.V. chronologisch aufgeführt und können dort im einzelnen nachvollzogen werden.



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