Rabenclan

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28.04.2017, 09:55

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Vom 18. - 20. November 2004 beging der "Rabenclan - Arbeitskreis für Heiden in Deutschland e.V." in Grünberg bei Gießen sein mittlerweile 10jähriges Bestehen mit einem groß angelegten Jubiläumsfest. Unter dem Motto "Tanz der Raben - Flug der Raben" fanden sich mehr als 6o Festbesucher ein, um eine kleine Reise durch die bunte Welt naturreligiösen Lebens anzutreten.

Mit einer Vielzahl an Referenten und an Veranstaltungspunkten wurde ein umfangreiches Programm zu den verschiedensten Themen geboten:

Der Filmemacher und Publizist Rüdiger Sünner las aus seinem Buch "Totenschiff und Sternenschloss - Reisen zu mythischen Orten Europas". Sünner beeindruckte mit seiner feinfühligen Beschreibung: Seine Reflexion über mythologische Bilderwelten und ihrer Verflechtung mit einem landschaftlichen Charakter berührte die Zuschauer aufgrund ihres persönlichen und autobiographischen, aber niemals aufdringlichen Bezugs. Die suggestiven Radierungen zu den einzelnen Kapiteln seines Buches stammen von der Berliner Künstlerin Christine Klie, die diese dankenswerterweise für eine kleine Ausstellung am Tagungsort zur Verfügung stellte.

Der Theaterregisseur Gandalf Lipinski, Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie, beschäftigte sich konzentriert mit der Relevanz naturreligiöser Blickwinkel in der modernen Gesellschaft. Er referierte in einem historischen Abriss über die kulturelle Einordnung des "Sakralen" in seiner Beziehung zu sozialen Strukturen. Beginnend bei neolithischen Stammesgesellschaften skizzierte er die immer weiter fortschreitende lebensweltliche Verdrängung und Abstrahierung des "Heiligen" im Zuge der Herausbildung komplexer Vergesellschaftungsstrukturen. Wegmarke dieser geschichtlichen Evolution sei in der sozial atomisierten Gesellschaft im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts die Vergöttlichung der "Nation" gewesen. Heutzutage sind für Lipinski die Funktionsweisen des Kapitalismus zum unhinterfragbaren "Sakrosanktum" geworden.

Der Direktor des Kult-Ur-Instituts Prof. Harald Braem zog das Publikum mit einem Diavortrag über Schamanismus in seinen Bann. Anschaulich und lebendig berichtete der Felsbildforscher über seine teils abenteuerlichen Forschungsexpeditionen nach Nordeuropa, Sibirien und in die Mongolei und illustrierte dies mit erworbenen schamanischen Utensilien und photographischen Schnappschüssen. Das Publikum im überfüllten Vortragsraum bedankte sich enthusiastisch, mancher vermeinte sogar eine zeitgenössische Variante von "Indiana Jones" kennengelernt zu haben.

Ruhiger ging es bei Sangeet Singh Gill zu, Büroleiter und Aktivist bei der globalisierungskritischen Initiative Attac: Gill, der selbst seit Jahren Yoga praktiziert und in der ökospirituellen Initative Dynamik5 engagiert ist, berichtete in seiner leisen und sympathisch ironischen Art über seine Erfahrungen im Spannungsfeld von "Spiritualität und Politik". Für ihn gibt es einen emanzipatorischen Kern spiritueller Orientierung, der sich auch in der Auswahl politischer Instrumente und Verfahrensweisen bemerkbar mache. Innerhalb von Attac forme sich derzeit erst ein Zusammenhang von Menschen, die offen einen Link zwischen Spiritualität und linker Globalisierungskritik thematisierten.

Weitere Vorträge gab es von Hans Schuhmacher über Geschichte und Forschungsstand von Runen und von Uta Sprenger, Erste Vorsitzende des neopaganen Steinkreis e.V., über die mythologische Gestalt der Frau Holle. Die Kräutersammlerin Anja Heppner informierte über herbstliche und winterliche Kräuter, Jens Scholz und Robert Lehmann verköstigten in einem abendlichen Whiskey-Tasting eine erlesene Auswahl an schottischen und irischen Single Malts. Am Freitagabend gab das Liedermacher-Duo Die Singvøgel ein Konzert.

Ein Saunagang in einer nahegelegenen, idyllischen Waldsauna rundete dieses Programm ebenso ab wie die kleine filmische Vorstellung einer naturreligiösen Künstlergruppe und die "Bahnhofswartehallen-Bar". Wer diverse Utensilien benötigte, konnte sich bei dem kleinen "Hexenladen" Castanea mit vielem, was das Hexenherz begehrte, eindecken. Das Archiv des Rabenclans präsentierte neu erworbene Bücher und Zeitschriften, das Kult-Ur-Institut einen Büchertisch mit eigenen Publikationen. Aktionsflyer und Bierdeckel der Nord-Süd-Initiative Germanwatch wiesen auf die Kampagne "Unterbieten Verbieten" hin und erinnerten bei allem Feiern daran, über den eigenen europäischen Tellerrand zu schauen. Auf die Initiative "anders besser leben", die sich für einen nachhaltigeren persönlichen Lebensstil einsetzt, wurde mit eigenen Infoflyern aufmerksam gemacht.

Für den Samstagabend hatte sich eine Gruppe aus Vereinsmitgliedern zudem eine "experimentelle Ritualgestaltung" ausgedacht. Nachdem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen durch einen labyrinthartigen Gang durch den nächtlichen Wald geführt worden waren, wurde an einem Feuerplatz in einer Art künstlerisch-theatralisch inspirierten Performance Vereinsthemen aufgegriffen. Symbolisch wurde am Ende eine Rabenfigur aus Papier und Draht verbrannt, um Raum für neue Entwicklungen zu geben. Die Freude an Experiment und Improvisation war den Beteiligten deutlich anzusehen, der Wille, das Ganze bei zukünftigen Veranstaltungen auszubauen, schon kurz darauf formuliert. Wie im letzten Jahr wurde der Samstagabend mit einem üppigen "Jahresendeheldenfestgelage" bei gutem Wein (aus ökologischem Landbau) und reichlichem Essen beendet. Bestätigten Gerüchten zufolge organisierten einige Unentwegte in den späten Abendstunden noch eine nächtliche "Spontandisco".

Für ein umfangreiches Angebot für Kinder über den gesamten Zeitraum sorgte Janine Esser, Dritte Vorsitzende des Rabenclan e.V. Ein eigenes Kinder- und Jugendhaus stand zur Verfügung, eine mysteriöse Koboldjagd wurde ebenso veranstaltet wie das Basteln von Kindermasken und "Waldentdeckungsgänge".

Am Sonntag, dem 21.11.2004, fand dann schließlich die Jahreshauptversammlung des "Rabenclan - Arbeitskreis für Heiden in Deutschland e.V." statt. Es wurden zwei neue Vorstände gewählt, zwei blieben im Amt, ein Vorstandsposten blieb vakant. Die Zusammensetzung des neuen Vorstands ist hier zu finden. Die gefassten Beschlüsse und das Sitzungsprotokoll können Vereinsmitglieder demnächst dem Rundbrief entnehmen.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei allen Besuchern, Gästen und Referenten der Veranstaltung bedanken! Sie alle haben zu der gelungenen Veranstaltung beigetragen!

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News

Bücherspiegel 2016
Neue englischsprachige Monografie über (neo-)germanisches Heidentum von Stefanie von Schnurbein erschienen. Der Rabenclan wird rund ein dutzend Mal erwähnt. Mehr Informationen hier.

Kulturhistorische Beiträge

Óskmejyar Teil 1 - Die Walküren in der Helgaquiða Hundingsbana I (von Hans Schuhmacher)
Thesen zur Germanischen Frau (von Hans Schuhmacher)
Die unbekannte Tradition: Slawisches Heidentum(von Anna Kühne)

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